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GABA Event: Verhandeln als Frau – Strategien und Erfolg

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GABA Event in Redwood City

Am Mittwochabend fand in Redwood City eine interessante Veranstaltung von GABA [2] (German American Business Association) zum Thema „Negotiating as Women: Nontraditional Settings and Successes” statt.

GABA ist eine, von ihren Mitgliedern angetriebene, Non-Profit Organisation. Ihr Ziel ist es den transatlantischen Austausch innerhalb des deutsch – amerikanischen und Kalifornischen Business zu fördern. So laden sie zu regelmäßigen themenbezogenen Treffen ein.

Susan Handelman [3], Partnerin in der Kanzlei „Ropers Majeski Kohn & Bentley“ und Wendy Beecham [4], CEO beim „Forum for Women Entrepreneurs & Executives“ berichteten über ihre persönlichen Strategien zum Thema „Verhandlung“. Durch den Abend führte Beata Lewis [5], Executive Coach & Change Consultant, Bridging Lives.

Susan Handleman, Dr. jur., ist Partnerin in der Kanzlei „Ropers Majeski Kohn &Bentley“. Unter anderem hat sie sich auf Immobilien, geistiges Eigentum, ärztliche Kunstfehler, Körperverletzung, Versicherungs-, Geschäfts-, Bank-und Steuerverfahren spezialisiert. Sie hat an der Golden Gate University Jura studiert. Zuvor war sie für eine Telefongesellschaft tätig. Ms. Handelman ist häufiger Redner bei der Continuing Education of the Bar (CEB) und ist in der Jury  von Wettbewerben, die an den „Law Schools“ gehalten werden. Sie hat unter anderem Artikel zum Thema „The Artful Pleading-Doktrin“ veröffentlicht, welcher sich mit der Zuständigkeit des Bundes auseinandersetzt sowie weitere zu versicherungstechnischen Fragen. Ausser Ehefrau und Mutter ist sie inzwischen auch mehrfache Grossmutter.

Wendy Beecham ist seit September 2007 CEO beim „Forum for Women Entrepreneurs and Executives”. Dort setzte sie Transformation der Organisation um, die die Verbesserung der Qualität der Programmierung, neue Vorteile für Mitglieder, einschließlich einer Online Community für Mitglieder beinhaltete. Wendy ist kürzlich zweifach ausgezeichnet worden. Zum einen erhielt sie den “Women of Influence award” vom San Jose Business sowie den “History Makers Award”. Wendy hat über 25 Jahre Erfahrung in der Unternehmensführung. Sie verbrachte den Großteil ihrer Karriere auf dem Gebiet des elektronischen Publizierens, und hatte eine Vielzahl von leitenden Positionen inne.

Beata Lewis, Dr. jur., ist professionelle Trainerin und Coach bei Bridging Lives. Desweiteren unterrichtet sie an der Green MBA, Domimican University of California. Zuvor war sie Mitgesellschafterin beim Strozzi Institute. 2002 leitete sie eine Studie zum Thema „The Feminine Face of Leadership in Science” in der sie die Erfahrungen von Frauen im wissenschaftlich orientiertem Alltagsgeschäft ging. Sie hat in Californien (USA), Genf (Schweiz), London (England) und Texas (USA) studiert.

Nach einigen guten Hintergrundinformationenvon Beata Lewis zu dem Thema, wurde das Publikum bestehend aus rund 60 Frauen und einem Mann, aktiv mit einbezogen. So sollten wir miteinander über für uns schwierige Situationen reden, in denen wir Verhandlungsgeschick zeigen mussten. Die Ergebnisse wurden gesammelt und es kam dabei zu Tage, dass sich unsere Erfahrungen im wesentlichen überschneiden. Man merkte deutlich, dass die hervorragenden Moderations und Coachingqualitäten von Beata Lewis, hier allen zu Gute kamen. So hat sie nicht nur den abend strukturiert, auch ein Hand-out mit Literaturempfehlungen verfasst, sowie geschickt zu den verschiedenen Schwerpunkten übergeleitet.

Beide Frauen haben unterschiedliche Strategien entwickelt, sich in schwierigen Situationen zu behaupten. So sprach Wendy Beecham immer wieder vom „walk-away-point“. Sie definierte ihn als den eigenen Punkt der inneren Ruhe zu finden, Fragen zu stellen um auch die Hintergründe verstehen zu können. Ebenso, Dinge abzugeben, wenn es keine Aussicht auf eine Art von Einiung / Erfolg gibt. Sie beschrieb es als einen Kreislauf von „Deal – Trust – Seek“. Wir sollen im wesentlichen unserer weiblichen Intuition vertrauen und fortwährend Fragen stellen, wenn uns etwas nicht deutlich wäre. Als Frau ist man ständig den Vorurteilen von Männern ausgesetzt, die vieles mit „Typisch Frau“ abtun. Darum sollte man Dinge an- und aussprechen. Auf Trigger kann man nicht mehr rational reagieren, also sind ihrer Meinung nach Entscheidungen, die in diesen Situationen getroffen werden, irrational.

Susan Handleman hingegen verfolgt hierbei eine andere Strategie: Das Wesentliche hierbei ist, selbstbewusst aufzutreten. Es muss einem bewusst sein, wer seine Freunde sind. Sie versucht über emotionale Intelligenz mit ihrem Gegenüber zu kommunizieren. Dazu gehört zwischen den Zeilen lesen und zuzuhören, Dinge zu paraphrasieren und auf emotionelle, private Dinge des Anderen einzugehen. Um entsprechendes Vertrauen zu gewinnen versucht sie transparent und ehrlich zu sein. Das gleiche erwartet sie auch von ihrem gegenüber. Ein solches Verhalten hat viel mit Respekt und Ehrlichkeit zu tun. Sie ist sich durchaus bewusst, dass sie nicht immer gewinnen kann. Es ist wichtig, aus Misserfolgen zu lernen und gleichzeitig nicht mit der Vergangenheit zu hadern. Es ist doch nicht mehr zu ändern. Frauen machen sich in diesen Situationen im Nachhinein mehr Gedanken als Männer. Die Vokabel wie „hätte“, soll man komplett aus dem eigenen Wortschatz streichen.

Schlussendlich muss jeder seinen persönlichen Strategien entwickeln. Es gibt aber Wege aus dem eigenen Muster auszubrechen. So sollte man immer bestens informiert sein, dem anderen quasi zwei Schritte im Voraus sein. Es ist wichtig, Alternativen und neue Perspektiven zu entwickeln. Der Focus sollte hierbei auf Vertrauen und Selbstbewusstsein liegen. Wichtig ist, diese Strategien in verschiedenen Situationen zu üben. Defensives Verhalten ist absolut falsch. In diesen Situationen kommuniziert man nicht mehr sondern rechtfertigt sich nur noch. Es ist wichtig, in sich selbst zu ruhen und sein eigenes Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.  (AE [6])

Weiterführende Literatur: