Social Media Guidance New Zealand

Social Media Guidance New Zealand

Einige Länder neigen dazu, Regeln zu erlassen und dann sich um deren Umsetzung nicht zu kümmern oder die Umsetzung praxisorientiert zu überprüfen. Ein gutes Beispiel dafür ist Deutschland. Wer mit der Umsetzung von Behörden-Webseiten zu tun hatte, im Hinblick z.B. auf Barrierefreiheit, kennt das Problem.

Das andere Länder hier anders und pragmatischer agieren, kann sehr wohl als Vorbild dienen. Neuseeland ist ein kleines Land, hat aber im Bereich Social Media punktuell schon einige Erfolge zu verbuchen, wie den Preis für ein Facebook Spiel im Rahmen einer Social Media Kampagne von Air New Zealand.

Nun hat die Neuseeländische Regierung ein Guide veröffentlicht, die den Einsatz von Social Media Monitoring für Organisationen und Unternehmen näher beschreibt.

Internet in Neuseeland

Internetnutzung in Neuseeland

Internetnutzung in Neuseeland

Das World Internet Project New Zealand hat festgestellt, dass 78% der Neuseeländer das Internet  nutzen. Von diesen Nutzern, lesen 27% online Nachrichten, schauen sich 34% online Bilder an und 10% haben ein Blog. Achtundzwanzig Prozent beteiligen sich an sozialen Netzwerken mindestens ein Mal pro Woche.

Wenn Dienstleister in Neuseeland für öffentliche Einrichtungen tätig sind, werden diese verpflichtet sich an vorgegebene Webstandards zu halten. Diese sind dabei sehr konkret und verweisen sehr häufig auf allgemeingültige Standards wie z.B. von w3C. Beispielsweise verlangten Aufträge für das Department of Corrections oder den neuseeländischen Arbeitsamt die Einhaltung der entsprechenden Standards. Dazu gehörte die Prüfung sämtliches Code, dass HTML & CSS Codierungen gegen die Standards validieren, dass die  Kompatibilität mit konkret aufgezählten Browser gewährleistet ist und beispielsweise auch internationale Standards zur Barrierefreiheit eingehalten werden. Die Behörden erhalten darüber hinaus jährlich Besuch von einen Auditer, der die Webseiten auf Einhaltung der Standards prüft und die Bewertungen werden auch innerhalb der Behörden veröffentlicht – so das erkennbar ist, wer sich verbessert oder wer verschlechtert hat seit dem letzten Audit. Damit wird in dem Bereich sogar ein Wettbewerbsdenken zwischen den Behörden gefördert.

Social Media in Neuseeland

Soziale Kommunikation in NZ

Soziale Kommunikation in NZ

Social Media ist ein neues Medium, dass die Neuseeländer verwenden, um miteinander zu kommunizieren, u.a. über die Regierungspolitik und Dienstleistungen. Der Einsatz von Social Media ist Teil der Transformation der Bürokratie vom industriellen Zeitalter zu einer Befriedigung der Bedürfnisse des Informationzeitalters. Noch hat Social Media nicht die Bedeutung der SMS oder des persönlichen Gespräches erreicht, jedoch werden die Behörden und Unternehmen auf diese Entwicklung mit dem Leitfaden besser vorbereitet. In Neuseeland haben sich aber schon frühzeitig andere Quellen für Social Media Themen gebildet, wie z.B. schon im Jahr 2000 Social Media NZ und auch der Social Media Club ist in Neuseeland vertreten.

Es wurde nun auch ein Leitfaden veröffentlicht, der Regierungsbehörden und staatlichen Bediensteten helfen soll bestehende soziale Medien zu nutzen und zu beobachten. Dafür hat staatliche Kommision für öffentliche Dienstleistungen hat unter anderen ein Leitfaden erarbeitet, der die Grundsätze für die Arbeit mit Social Media Diensten beinhaltet. Dies wird durch weitere Dokumente ergänzt, wie beispielsweise New Zealand Webstandards für die Implementierung des Social Media Monitoring.

RSS, Twitter, Wikipedia, Blogs

Die Regelungen beginnen beim Einsatz von RSS-Feeds und spricht auch konkrete Dienste wie Bloggen, Twitter oder Wikipedia an. Nicht enthalten sind die Einrichtung, Hosting und Verwaltung der eigenen Social-Media-Sites.

Die primären Zielgruppen dieses Leitfadens sind:

  • Kommunikations-Manager
  • Berater
  • Projektleiter
  • Staatsdiener

die mit Social Media interagieren.

Unter anderem erklären sie, was RSS Feeds sind und wie man diese  sinnvoll nutzt. Über die Erstellung bis hin zum Abonnement geben sie gute Ratschläge hierüber. Sie empfehlen Anwendungen wie z.B.  Monitoringsdienste wie SocialMention oder IceRocket. Dabei wird darauf hingewiesen, dass solche Tools auch eventuell vorhandene kostenpflichtige Dienste ersetzen könnten. Das ist viel sinnvoller, als wie in anderen Ländern wo Arbeitskreise gegründet werden und für teures Geld eigene Regeln oder gar Tools entwickelt werden.

Ein weiterer Ratschlag ist, dass man Blogs beobachten soll, die bereits über Themen am bloggen sind, die direkt oder indirekt für einem selbst  relevant sind. Diese sind zu finden und zu beobachten, um aus deren Erfahrungen zu lernen.

Im Dokument wird ausführlich erklärt, wie Twitter genutzt wird und es möglich ist nach relevanten Nutzern zu scannen. Themen wie die Erstellung von Listen, Retweets, usw. werden ebenso angesprochen, wie z.B. was beim platzieren von Artikeln in Wikipedia zu beachten ist. Gute Tipps werden auch gegeben, wie man bereits bestehende Artikel umschreiben kann und deren Autoren kontaktieren kann. Es wurde auch daran gedacht den Editor darauf hinzuweisen, er möge erst die History mit den IP Nummern zu prüfen, ob nicht schon ein anderer Mitarbeiter aus der eigenen Organisation den Artikel überarbeitet hatte.

Kommunikation von Menschen für Menschen

Was in deutschen Behörden, Gemeinden und vielen Unternehmen noch nicht getan ist, wird hier wie selbstverständlich in einen eigenen Dokument ausführlich erläutert – was man bei einer Social Media Policy für die Mitarbeiter in Behörden und Unternehmen beachten sollte.

Auch Vorschläge für den Umgang mit kritischen Stimmen wurde nicht vergessen. So wird hier geraten, sich dem Ton im Blog anzupassen, eher informell als formell zu reagieren und genau die Regel von Social Media zu beachten: Andere, Außenstehende für sich eintreten zu lassen.

Insgesamt ein guter Einstieg und ein Vorbild auch für andere Länder Ihren Behörden, Mitarbeitern und den Unternehmen im Land einen praxisorientierten ersten Einstieg zu geben.

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