Von Barcodes für Objekte und Subjekte

Von Barcodes für Objekte und Subjekte

Die Kongresszeit in der Bay Area geht langsam zu Ende. Einer der letzten Konferenzen in diesen Jahr war eine, mit der verwirrenden Abkürzung TwTrCon. Dabei dreht sich vollständig um Twitter und anverwandte Themen.

Die Konferenz fand 2009 erstmalig statt und wurde dieses Jahr im größeren Rahmen wiederholt. Neben der eigentlichen Konferenz gab es diverse Workshops zu den unterschiedlichsten Themen. Ausserdem stellten dort verschiedene Unternehmen angefangen von Mediafunnel über HootSuite bis hin zu Yahoo, aus.

Die Veranstaltung ist professionell, aber trotzdem informell organisiert so das genügend Chancen auch zum Netzwerken bleiben. Anstatt eine Konferenzbestuhlung, gab es viele Tische, wobei jeder Tisch einen Thema gewidmet war wie z.B. Monitoring, Realtime News, usw. So konnte man Gleichgesinnte zu einen Themen leicht finden.

Twitter unüberhörbar

Twitter unüberhörbar

Eine sportliche Komponente erhielt die Veranstaltung auch dadurch, dass jeder Teilnehmer eine von vier Mannschaften zugeordnet war. Jeder Tweet mit dem passenden Hashtag wurde gezählt und die Mitglieder einer Mannschaft mit den meisten Tweets bzw. Retweet bekam die Chance einen gestifteten Laptop zu gewinnen.

Auch inhaltlich waren alle Themen vertreten. Ein Schwerpunkt lag dabei auf Fallstudien von kleinen und grossen Firmen. So Southwest Airlines, der Steuersoftware-Hersteller H&R Blog, der Autohersteller Ford genauso vertreten wie Nic Adler, Besitzer eines Theaters, die Musikerin Zoe Keating und eine indische Werbeagentur die von Ihren Erfahrungen berichten.

Barcode trifft Social Media

Barcode trifft Social Media

Die Welt wird verbarcoded…

Eine der ersten Vorträge kam jedoch von einer Firma mit Namen Stickybits. Das Unternehmen lies sich davon inspirieren, dass nicht nur Menschen twittern, sondern auch Objekte Teil einer Communitykommunikation sein können.

Das in San Francisco ansässige Unternehmen nutzt Barcodes auf Objekten dazu, diesen Objekten ein Platz in der virtuellen Welt zu verschaffen, so Seth Goldstein, Co-Founder StickyBits:

„Objects are Media“

Nutzer die ein solchen Barcode finden, können diesen mit einer iPhone Applikation auslesen und dann auf der Basis

Entwicklung bei Mobile Barcodescans

Entwicklung bei Mobile Barcodescans

  • Gutscheine erhalten
  • an Preisausschreiben teilnehmen
  • auf einer Pinnwand ihre öffentlichen Kommentare veröffentlichen
  • Bilder oder Videos hinterlassen
  • an spielen, sogenannten Challenges, teilnehmen.

So ein Barcode findet sich auf grossen Wänden z.B. im London Gatwick Airport um zu sehen, was hinter einer Bauabtrennung vorgeht, oder Barcodes auf Pizzaverpackungen oder Pepsi-Dosen als Marketingaktion. Für StickyBits ermunternd ist, dass die Bereitschaft solche Barcodes zu nutzen in den letzten 18 Monaten extrem angestiegen ist, wie eine Studie von ScanLife zeigt.

Von Twitter bis zur Bahre: Die Steuern

In den USA werden zwischen Januar und April die Steuererklärungen abgegeben. Anbieter wie TurboTax oder H&R Block bieten hier Softwarelösungen an. Jennifer Love, Vizepräsidentin bei dem  H&R Block berichtete von den Erfahrung des Unternehmens mit Twitter

Insgesamt konnte allein im Zeitdirekt vor dem US Abgabetermin für die private Steuererklärungen 5.200 Reaktionen auf Facebook oder Twitter, 10.700 konkrete Problemfälle und weitere 114.000 allgemeine Anfragen bearbeitet werden.

Die Kunden können dafür neben der von H&R Block selbst gegründeten Community GetItRight auch iPhone Anwendungen nutzen und auch wer auf Twitter sich auf H&R Block bezieht kann schnell auf eine Antwort hoffen. Die Community, genau wie Twitter und Facebook sind in den recht komplexen Reaktions-Ablauf bei H&R Block eingebunden

Allein in den ersten 4 Monaten des Jahres 2010 wurden 13 Millionen Seitenabrufe gezählt von 1,5 Millionen Nutzern.

Twittervorhersage

Seit dem das Internet aufgekommen ist, sind viele Tools entstanden um die „Weisheit der Vielen“ für Vorhersagen zu nutzen. Sehr gute Erfahrungen konnte man dabei mit Electronic Stock Markets machen, eine Art virtuelle Börse.

Bernado A. Huberman von den Hewlett Packard Social Computung Labs berichtete von einer anderen Methode. Dabei werden Äusserungen von Twitternutzern ausgewertet und damit entsprechende Prognosen z.B. am Beispiel möglichen Erfolges von neuen Kinofilmen erstellt.

Im Zeitraum von November 009 bis Februar 2010 wurden dabei für 24 FIlme, 2,89 Millionen Tweets von ca. 1,2 Millionen nutzern ausgewertet. Mit Hilfe einer Analyse ob für einen Film positive, negative oder neutrale Aussagen getätigt wurden (Sentiment Analyse) worden dann die entsprechende Vorhersage vorgenommen.

Damit wurde beispielsweise der Film „Dear John“ mit einen Einspielergebnis für das erste Wochenende mit 30,71 Millionen USD vorhergesagt (tatsächlich 30,46 Mio USD) und der Film „The Crazies“ wurde mit 16,8 Mio USD vorhergesagt (tatsächlich: 16,07 Mip USD)

Scott Monty auf TwTrCon

Scott Monty auf TwTrCon

Ein Fordsturm war gekommen

Besonders stürmisch wurde Scott Monty begrüsst und das nicht nur wegen seiner doch sehr auffälligen Fliege. Er ist ein guter Geschichtenerzähler und hat einiges über Social Media Kampagnen des Autoherstellers Ford erzählt und schaffte es dabei immer knapp unterhalb der Grenze zur Werbung zu bleiben.

Dieses berichtete der „Head of Social Media“ über die US Markteinführung des Ford Fiestas. Da das Auto zuerst in Europa rauskam, wurden 100 Fiesta in die USA gebracht und an 100 Digital Influencer verteilt. An sich nur mit der Auflage, einmal im Monat darüber in einen Video zu berichten. Die Teilnehmer gingen aber weit darüber hinaus. Es wurden sehr professionelle Videos produziert und über die Aktion in Blogs, Facebook, Twitter und anderen Kanälen berichtet.

Die Vorteile des Fiestas bei Zombi-Angriffen

Die Vorteile des Fiestas bei Zombi-Angriffen

Anders als ursprünglich geplant wurden die Ergebnisse dieses positiven Social Media Sturms dann auf Fiesta Movement veröffentlicht und die Kampagne daraufhin erweitert. Ford lies dabei die Videos und Beiträge unverändert.

Die Ergebnisse der Fiesta Movement Aktion sind recht beeindruckend. 6,2 Mio Videoabrufe auf YouTube, 750.000 Bildabrufe auf Flickr und 40 Millionen Impressions auf Twitter sind eine deutliche Sprache. Vom Kosten/Nutzen Verhältnis war die Aktion erfolgreicher als ein Werbespot im Rahmen des Super Bowls – der Masstab für jede erfolgreiche Werbung.

Auch wirtschaftlich brauchte die Aktion einige bedeutene Erfahrungen. Noch bevor die Fiestas im Handel erhältlich waren, gab es 132.000 Anmeldungen für Probefahrten. 83% der Nutzer hatten vorher noch keinen Ford besessen. 30% der Interessenten waren unter 25%. Insgesamt war die Konversation zwischen Probefahrt und Kauf eines Ford Fiestas um Faktor 10 erfolgreicher als jede Aktion der Vergangenheit.

Fazit

Diese und andere Themen wurden kurz, teilweise nur 10-20 Minuten dauerten die Vorträge, behandelt. Es kamen alle Themen zur Sprache wie Social Media Monitoring, Statistik, Probleme der Sentimentanalysen und viele Tipps für Tools und Kampagnen. An einen Tag konnte man hier mehr erfahren als auf anderen mehrtägigen Konferenzen. Auf Grund der Kompaktheit der Vorträge war allerdings Konzentration für den ganzen Tag ein wichtiger Faktor. Die TwTrCon 2011 sei auf jeden Fall schon jetzt empfohlen. (FS)

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