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CES 2011: TV, 3D und noch mehr Apps

CES 2011 is here [1]

CES 2011 is here

Alle Jahre wieder – diesmal nicht in Konkurrenz zur MacWorld in San Francisco und Steve Jobs berühmten Reden – findet die Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas statt. Hier mitten in der Wüste treffen die modernsten und neuesten technischen Entwicklungen auf die Kommunikationssteinzeit.

Denn schon am Tag vor der Messe lief nichts mehr. AT&T, Verizon und Wifi Hotspots brachen zusammen. Selbst telefonieren war teilweise nicht möglich.

Am Tag vor der offiziellen Eröffnung war der Tag der Pressekonferenzen, insbesondere von Herstellern der Unterhaltungselektronik wie Panasonic, Samsung, LG und anderen. Darüber live zu berichten, war praktisch unmöglich. Die zahlreichen iPhones und iPads brachten anscheinend die Mobilfunk Netze so extrem zur Überlastung, dass selbst Telefonempfang teilweise nicht mehr möglich war. Anderen Netzbetreibern ging es nicht wesentlich besser und die Wifi Hotspots waren selbstredend auch unbenutzbar.

Die wichtigste Phrase der CES dürfte schon bald „Yet another ….“ werden. Allein 80 Tabcomputer in Konkurrenz zum iPad basierend auf Android, Windows oder propertiäre Systemen werden vorgestellt werden. Aber auch im Bereich der TV-Geräte, Blu-Ray-Player oder Digitalkameras tauchten immer wieder die gleichen Ideen und Produktankündigungen auf.

TV Apps & Skype

So startet fast jeder Hersteller von TVs eigene „App-Stores“ die ermöglichen sollen, dass Entwickler Apps zur Erweiterung der Funktionalität von Fernsehern programmieren. Solche vorinstallierten Anwendungen waren schon zur CES 2011 bei Samsung oder Sony aufgetaucht. Mit der Einführung von App-Stores wie SmartTV [2] bei Samsung oder den Gegenstücken der anderen Hersteller wollen aber alle Anbieter hier das Fernsehgerät zum wichtigsten Kommunikations-Hub weiterentwickeln.

Auch beim Thema Skype gibt es Neuerungen. Bei Samsung und Panasonic waren bereits einige TV-Geräte mit eingebauter HD WebCam zur Skype Videotelefoniere verfügbar. Jetzt kommen jedoch weitere Geräte dazu – unter anderen auch Blu-ray-Player von Panasonic [3], die zusammen mit einer HD Webcam jeden Fernseher zum Skype Videotelefon machen.

3D in allen Varianten

Darüber hinaus wird ein Wachstum im Bereich 3D erweitert. So erwartet Panasonic im Jahr 2014, dass 32% der weltweit verkauften TV-Geräte schon 3D-fähig sein werden. In dem Zusammenhang war den Anbietern wichtig, eine breite Basis für 3D zu schaffen. Panasonic stellte beispielsweise eine Reihe neuer 3D fähigen Handycams vor, sowie 3D Objektiv [4] für die Lumix G2 [5].

Sony geht in die selbe Richtung, ebenfalls mit 3D Kameras und der neuen Version der Bloggie-Handycam in einer 3D-Variante. Für die Sony NEX-Serie sind zwar für 2011 und 2012 zwar ebenfalls 7 unterschiedliche neue Objektive geplant, sowie Mount-Adapter für Objektiver anderer Hersteller – aber leider kein 3D Objektiv. Auch diverse neue Digitale Kompaktkameras wie aus der Reihe der Sony Cybershots mit zwei Objektiven zur Aufnahme von 3D-Fotos und 3D Videos sind zu sehen.

Alle Hersteller setzen auf 3D und suchen – teilweise recht verzweifelt – nach Argumenten sich von der Konkurrenz abzugrenzen. Panasonic wartete damit auf, dass sie die komplette 3D Strecke von der Kamera, über 3D Authoring Software bis hin zum Blu-Ray Authoring, Abspielgeräte und TV geschlossen haben. Am 10. Januar wird darüber hinaus ein Zentrum in Hollywood eröffnet, wo in Workshops und Kursen der kreativen Industrie das notwendige Wissen für diesen Bereich vermittelt werden soll.

Sony argumentierte genauso, ging aber noch ein Schritt weiter und verwies darauf, dass es auch selbst als Content Anbieter auftritt. Ausschnitte aus dem neuen Film „The Green Hornet“, unterstützt auf der Bühne von den beiden Hauptdarstellern Seth Rogen und Jay Chou [6] illustrierten diese Strategie. Der Sony CEO Howard Stringer [7] kündigte als nächste Kinofilme in 3D unter anderen die Schlümpfe („The Smurfs“), den Spiderman reboot, Tim & Struppi (TinTin) und Men in Black 3 an.

Vizio wiederum stellte – in Konkurrenz zu Philips einen 3D-fähigen 21:9 Fernseher [8]vor und versucht in dem eher günstigen Marktsegment jene anzusprechen, die Hollywoodstreifen ohne Balken sehen wollen. Aber auch Vizio bietet Erweiterungen an, die Zugriff auf Video-on-Demand-Angebote und weitere Applikationen hinausläuft. Dazu kommen Android Tablets, die unter anderen so mit dem TV integriert sind, dass sie auch als Fernbedienung dienen.

Natürlich war auch „glass-free 3D [9]“ ein Thema, also 3D Darstellung ohne die Notwendigkeit eine Brille zu nutzen. So stellte Sony ein Prototyp eines „Personal Display“ mit 10,2 Zoll Bildschirmdiagonale vor, welches keine Brille benötigt. In kleineren abgedunkelten „Future Technologie“-Ecken wurden auch größere Displays im Bereich 30 Zoll gezeigt. An der richtigen Stelle positioniert, konnte man dort Filme in 3D genießen, während Nutzer aus den anderen Winkeln den Film im normalen 2D wahrnehmen. Die Tatsache, dass allerdings diese Displays in einen abgedunkelten Bereich standen lässt darauf schliessen, dass man hier noch mit einigen Problemen kämpft.

Dazu kommt eine Videobrille [10], die auf Grund ihrer Klobigkeit eher Ähnlichkeit mit dem Visor von Geordi Laforge aus Star Trek: The Next Generation aufweist, die ebenfalls 3D Filme mit echten Kinogefühl erzeugen soll.

Es bleibt abzuwarten, was die nächsten Tage der CES bringen werden. (FS [11])