SVB CES 2011

Multimediale Überrepräsenz

Auf der CES 2011 wurde von James McQuivey in einem Panel ein Blick in die Zukunft des Fernsehens gewagt. Der Principal Analyst von Forrester sprach hierbei über Vergangenes und Zukünftiges.

Connectivity Zyklus

Alles läuft auf den sogenannten Connectivity Zykus hinaus: wie wir connected sind, zu was wir uns connecten und wie wir konsumieren. Diese Schritte sind unabhängig voneinander und ein ewig währender Zykus. Historisch gesehen hat sich das Fernsehverhalten der Erwachsenen verändert. Wurde im Jahr 2000 noch im Durchschnitt 4 Stunden täglich Fernsehen geschaut, sind es nun bereits 4,5 Stunden täglich. Ironischer weise kämpfen alle Fernsehstationen um die Gunst des Zuschauers, da es zu viele Alternativen innerhalb der Sender gibt. Insgesamt stehen den Zuschauern bis zu 3,3 verschiedene Ausgabegeräte, um Videos zu schauen, individuell zur Verfügung. Als reine Entertainment Systeme sind es sogar 4,6 verbundene Geräte. Es sind oftmals Geräte, die auch untereinander vernetzt und verbunden sind, oftmals sogar mit dem Internet. Zunehmend kommen nun Internetfähige Fernseher auf den Markt. Dass diese im Kommen sind, beweist eine einfache Rechnung. Die Hersteller haben sich überlegt, womit sich die Menschen in ihrer Freizeit beschäftigen:  Computer,  Internet und Fernsehen. Durch den Zusammenschuss dieser Medien, kann perfekter Content kreiert werden. Die Menschen benutzen diesen gerne um ins Netz zu kommen, da es vergleichsweise einfach geht. Die Barrieren sich zu verbinden, sind niedriger und der Nutzer hat das Gefühl, das Programm selber gestalten zu können.

In diesem Zusammenhang sprach er von den drei C’s:

  • Connection – die Barriere ist am niedrigsten, wenn es direkt in den Fernseher integriert ist. Aber nicht nur die physikalische Verbindung ist wichtig, sondern auch die problemlose Verknüpfung des Users mit seinen Lieblingsseiten und –serien. Der soziale Content ist hierbei der Schlüssel
  • Content – dieser wird durch Dienste und Portale wie Netflix, Hulu Plus oder beispielsweise YouTube geschaffen. Es muss viel mehr Content geschaffen werden, der Zuschauer will prinzipiell eine neue Erfahrung damit erleben.
  • Control – die Zuschauer haben das Gefühl, kontrollieren zu können, was sie sehen wollen.

Ein großes Problem ist, dass der Mehrheit der Zuschauer noch nie vom InternetTV gehört hat und wenn, sagen 40%, dass sie das System zunächst einmal in Gebrauch sehen wollen, 27% fragen sich, wozu das gut sein soll und 19% sagen dazu, dass sie ihren Laptop für das Internet nutzen. Also richtet sich der Hauptaugenmerk auf die User, die in erster Linie fernsehen schauen wollen. Die Möglichkeit den Fernseher mit dem Internet zu verbinden besteht schon länger. Allerdings verbinden 26% diese beiden Enden nicht miteinander und wenn dann nur, um sich mit Netflix zu verbinden und 10% nutzen es um auf YouTube Videos zu schauen.

Wie soll der Content entstehen?

SVB CES 2011

James L. McQuivey, Vice President, Principal Analyst Forrester

Dazu müssten viel mehr TV-Apps programmiert werden, aber der Markt dazu ist momentan noch zu schwach. Die Apps müssten dann eine direkte Verbindung zur TV-Show herstellen und der Content wäre direkt gegeben. Zur Zeit gibt es aber noch nicht viele Programmierer von  TV-Apps. Aus diesem Grund hat Samsung einen Wettbewerb ins Leben gerufen. Demjenigen, der das beste App programmiert, winkt ein Preis in Höhe von €500,000 in Cash. Auch LG setzt auf Fernsehen mit Apps und einen eigenen Appstore. Geht es nach den Elektronikhersteller, werden bald sämtliche Geräte im ganzen Haus mit Wifi untereinander verbunden sein.

Von daher sollte der nächste Schritt sein, mehr Gratisangebote zu kreieren sowie ein Bonussystem über die Apps einzuführen, um den Benutzern die Kombination schmackhaft zu machen. Die Verbindung der beiden Medien, sollte auf eine einfach Plug and Play Basis erfolgen, nichts frustriet den Verbraucher mehr, als zu viel unverständliche Technik. Eine gleichzeitige Verknüpfung mit den großen Social Media Netzwerken, würde desweitern einen hohen Content und Nutzen darstellen. Es wird momentan an einer Sendung gearbeitet, worin der Webcontet direkt auf dem Fernsehbildschirm zu sehen sei. In Echtzeit soll sich dort der Zuschauer mit anderen über Themen austauschen. Das andere Ende dieser Skala stellen die TV-Verkaufshows dar, wo es möglich sein wird, mit einem einfach Click ein Produkt zu erstehen.

Google TV als zentrale Plattform

Das Schlüssel könne tatsächlich Google TV sein. Prinzipiell verbindet es alles, was die neue Fernseherfahrung haben muss:

  • Ein einfacher Android Betriebssystem dass auch Flash kompatibel ist,
  • viele Apps die gratis verfügbar sind,
  • Prozessorleistung, mit dem Video schauen Spaß macht,
  • viele Entwickler beschäftigen sich zur Zeit mit dem Programmieren weiterer Apps
  • es integriert alle Quellen von Videos.

Der Fallstrick für GoogleTV könne sein,

  • wenn sich nicht genug Hersteller dauerhaft dafür interessieren,
  • die Konsumenten nicht bereit sind, für den Premium Service zu bezahlen
  • sich die Entwickler eher auf AppleTV oder die Xbox spezialisieren anstelle von GoogleTV.
Google TV

Google TV

Aber GoogleTV steckt noch in den Kinderschuhen. Google ist zum einen noch immer dabei, die Software zu verbessern denn durch den schnellen Start des Systems, kommen nun die Sachen zu Tage, welche noch nicht ausgereift sind und Google bessert nach. Ein weiteres Manko ist, dass es dem Konsumenten nicht deutlich ist, was dieses System alles bieten kann. Solange der User nicht einen effektiven Nutzen und Sinn in der ganzen Geschichte sieht, stehen die Chancen nicht gut, dass es sich durchsetzt. Desweiteren boykottieren die großen TV-Anstalten in den USA ganz bewusst Google TV – sie wollen ihre Produktionen dem Internetgiganten nicht für umsonst überlassen.

Der nächste Schritt hat schon begonnen: Kein einzelnes Device wird alleine für eine bestimme Sache ausschließlich genutzt. Alles ist miteinander verbunden und verknüpft und Multitasking fähig. Die Zukunft hat bereits begonnen. (AE)

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