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CES 2011: Gadgets für die Westentasche

SVB CES 2011 [1]

Gadgetverkäuferin

Auf der CES waren neben dem deutlichen Überschuss zum Thema Tablets und 3D- Ferneseher auch einige Hersteller zu finden, die sich mit den lustigen, schönen und edukativen Bereichen der Computertechnologie beschäftigen. Einige seien nun hier vorgestellt.

SVB CES 2011 [2]

Sifteo Würfel

Ein Gadget zum Spielen hat das in San Francisco ansässige Startup Sifteo [3] erfunden und vorgestellt. Im Prinzip liegen drei Würfel auf dem Tisch, welche 1,5 Zoll groß sind. Sie verfügen über ein Farbdisplay, welches auch klickbar ist. Sie sind drahtlos mit dem Computer vernetzt. Die Würfel registrieren mit Hilfe von Sensoren, die Bewegung und Richtung. Damit werden kognitive, mechanische und visuelle Fähigkeiten miteinander verknüpft. Die Bedienung ist intuitiv, es macht richtig Spaß die verschiedenen Spiele auszuprobieren und die Würfel entsprechend, immer wieder neu, zu gruppieren. Die Spiele sind interessant für Kinder und Erwachsene, sie wecken Spaß am lernen, rätseln und sind gemeinsam spielbar. Die erste Produktion von rund 10.000 Sets ist bereits ausverkauft.

Die Smartphones selber, werden immer mehr zu einer Art „Schweizer Taschenmesser“. Durch immer weitere und neue Applikationen und Verbindungsmöglichkeiten, die praktisch alle Aufgaben übernehmen können. So ist es möglich, mit dem iPhone und einer entsprechenden Manschette den Blutdruck [4] zu messen, es kann als Interface in ein Auto Radio [5] eingesetzt werden, Filme in HDTV auf einen größeres Ausgabegerät projezieren. [6] Die Firma Microvision [7] hat einen Beamer für 300 USD entwickelt, mit dem der Inhalt vom Smartphone projiziert werden kann. Autogiganten wie General Motors setzen sowieso schon länger auf Smartphones in ihren Autos. Diese informieren den Fahrer über alles, was auf der technischen Seite im Auto vor sich geht. So wird beispielsweise der nächste Ölwechsel oder Reifendruck einfach auf dem Phone angezeigt.

Smartphones können inzwischen sogar einen herkömmlichen Desktop Computer ersetzen. Motorola hat hierzu eine Docking Station vorgestellt, einen „Webtop“ [8], der mit dem Atrix Smartphone verbunden wird. Der Webtop [8] selber hat keinen Prozessor oder Operationssystem sondern nutzt einzig die Informationen des Phones. Die Prozessoren und Speicherkapazitäten in den Geräten werden immer besser, sie sind leichter zu transportieren und nicht so teuer wie ein herkömmlicher Computer. Das bedeutet, dass der Benutzer immer die neueste Technologie zur Verfügung hat und relativ einfach auf ein besseres System upgraden kann – nämlich wenn ein neues Smartphone herauskommt.

SVB Ces 2011 [9]

Zeichentisch im Bereich von Jetro

Im Bereich von Jetro [10] stellten verschiedene japanische Entwickler ihre Gadgets vor. Leider waren dort oftmals Sprachbarrieren vorhanden, sodass eine Kommunikation nur mit Händen und Füßen erfolgen konnte. Einer der Entwickler hatte einen Tablet-Tisch erfunden, der entsprechende Computer stand unter dem Tisch. Der Monitor war ein Touchscreen, auf dem die Objekte dargestellt wurden. Sie waren ein- und auszoombar, konnten durch verschieben anders gruppiert werden. Diese Funktion erinnerte stark an das Mischen von Karten: Alle auf den Tisch und mit den Händen verschieben. Desweitern hatte es eine Zeichenfunktion. Mehr dazu war leider nicht in Erfahrung zu bringen. Ein weiterer Aussteller präsentierte ein System, ähnlich der Kintec von Microsoft, wo mit Hilfe von Bewegungen verschiedene Menüs angesteuert werden konnten, und zusätzliche Elemente im Comic-Style integriert wurden.

Vor dem Fliegen und Rollen kommt das Entwickeln

Die AR Drone [11] war ebenfalls vertreten – innerhalb und außerhalb der Hallen, jeweils mit Parcours bzw. Arenen, wo sie vorgestellt wurden. Dort wurden nun endlich die Augmented Reality [12] Möglichkeiten vorgestellt. Leider war die vorabangekündigte Alien-Jagt im Wohnzimmer augenscheinlich nur eine Idee. Sollte sich nicht ein Entwickler bereitfinden, in dem Open Source Projekt ein entsprechendes Spiel zu programmieren, stehen die Chancen nicht gut, dass so etwas auf den Markt kommt.

Stattdessen wurden die Dronen mit Makern versehen, bunte Aufkleber mit Farben, welche so in der Natur nicht vorkommen. So fliegen nun zwei Dronen umher und beschießen sich – rein virtuell – gegenseitig mit Raketen, bis es einen Sieger gibt, der auf dem iPhone angezeigt wird. Die Firma erhofft sich nun viel Input von den Usern und Programmieren um die Möglichkeiten weiter zu entwickeln. Über Verkaufszahlen schwiegen sie sich aus.

SVB CES 2011 [13]

Kletter-Robot

Ein ebenfalls über iPhone und iPad steuerbares Spielzeug ist der Roboter-Ball „sphero [14]„. Wie auch bei der AR.Drone stellt der Hersteller hier aber nur eine Plattform zur Verfügung, sowie ein SDK und hofft auf kreative Spiele-Entwickler.

Es waren auch viele weitere Roboter zu finden. Neben dem bereits bekannten Anybot [15], fuhren, kletterten und staubsaugten sich viele weitere über die Messe.

Die letzten Gadgets…

Eine Veranstaltung auf der CES 2011, die sich schon fast traditionell mit Gadgets beschäftigt, ist „Last Gadget Standing [16]„. Eine Jury wählt dabei im Vorfeld die Finalisten der Gadgets aus, die dann in einer Online- und einer Zuschauerabstimmung bewertet werden.

Die vorgestellten Gadgets waren hier unter anderem das nookColor [17], der neue eBook-Reader des Buchhandelskette Barnes & Nobles [18]. Fuer $249 erhält man ein ebook Reader, der auch Farbe darstellen kann und auch bewegte Bilder sowie Animationen darstellt. Insgesamt stehen 100 Zeitungen und 2 Mio Bücher zum Kauf zur Auswahl.

Im Bereich der Handys kam das Samsung Nexus S [19] in die Endausscheidung. Es läuft unter der neuen Android-Version und bietet neben den üblichen Features auch „Near Field Communication [20]„. Damit kann es nach Vorstellung der Hersteller in Zukunft z.B. als elektronischer Schlüssel dienen oder es soll auch möglich sein, damit  berührungslos zu bezahlen. Eine völlig neuer Fun-Faktor für Hacker und ein weitere Chance sich über Datenschutz Gedanken zu machen.

Weniger ein Gadget für die Allgemeinheit ist der neue Intel-Chip „Sandy Bridge“, der primär unter der Rubrik „Schneller, noch schneller, am megaschnellsten“ läuft.

Immer alles im Blick [21]

Immer alles im Blick

Little Brother is watching you

Wieder interessanter war der Looxcie [22] Wearable BlueTooth Camcorder [23]. Das Gerät ist ein Headset mit eingebauter Kamera, gesteuert durch ein iPhone. Es überträgt Videos zum Handy und erlaubt auch das sofortige Bereitstellen auf Social Media und Sharing Plattformen. Mit seinen 4 GB Storage kann es bis zu 5 Stunden Video in VGA Auflösung aufnehmen. In einem speziellen Aufnahmemodus kann der Camcorder darüber hinaus in einer Endlosschleife aufnehmen. Wird also etwas spannendes gesehen, kann ein Knopf am Headset gedrückt werden und die letzten 30sec werden gespeichert.

Ein anderes vorgestelltes Produkt soll den leid-geplagten In-Ear-Headset-Besitzern helfen. Sonomax stellt mit den Soundcage Headphones [24] mehr als nur In-Ear-Headsets vor. Zusammen mit dem Kauf erhält der User ein Gerät und eine Anleitung, um auf sich zugeschnittene Kopfhöhrer zu erstellen. Nach nur 4 Minuten hat er dann für das eigene Ohr passgenaue Stöpsel, die Umweltgeräusche vollständig abdichten sollen und darüber hinaus verhindern, dass das Headset immer wieder rausfällt. Das Set gibt es in zwei Fassungen für $199 und $299 ab dem Frühjahr. Leider war es nicht möglich es selbst auszutesten, alle Sets auf der CES 2011 waren schnell vergeben.

Ebenso zu den Finalisten gehörten das schon erwähnte Sifteo Spiel, die neue 3D Kamera von Fuji, die neue Nike Sports Watch GPS aus der Nike+Reihe (bekannt z.B. für die Integration von iPod und Noke) und der neue tragbare Fujitsu Scanner.

Zwei Monitore = doppelte Usability ? [25]

Zwei Monitore = doppelte Usability ?

Doppelt gewinnt besser

Als Letztes wurde der Acer Iconia [26] vorgestellt. Der neue Laptop besteht aus zwei 14 Zoll Monitoren. Der untere Monitor [27] wird dabei entweder zur Darstellung, zur Menüführung, als MultiTouch-Eingabegerät zur Gestensteuerung, als virtuelle Tastatur oder für die Darstellung von Alben genutzt. Ein Gadget,was sich auch Steve Ballmer nicht nehmen ließ, auf seiner CES 2011 Keynote [28] vorzustellen.

Den Zuschauer-Award erhielt dabei eben dieses Acer Iconia, während die Online-Abstimmung zugunsten des nookColors ausging [29].  (FS/AE [30])