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Magische Fernbedienungen – Zauberstäbe der anderen Art

Warnung, (c) PSMoveBlog [1]

Warnung vor dem Nutzer

Die gute alte Fernbedienung hat ausgedient. Langweilige Plastikgehäuse mit mehr oder weniger vielen Knöpfen und zu vielen, oftmals unverständlichen Funktionen sind Schnee von Gestern. An dieser Stelle seien nun drei unterschiedliche Systeme vorgestellt, die alle nichts mehr mit klassischen Fernbedienungen zu tun haben.

Der uWand von Phillips [2] welcher auf der CES 2011 vorgestellt wurde, versucht mit Hilfe von Bewegungssensoren welche die Position und Bewegung der Fernbedienung registrieren und diese dann entsprechend auf dem Bildschirm umsetzen.

uWand von Phillips [3]

uWand von Phillips

Von der Handhabung erinnert das ganze System stark an die Remotecontroller der Nintendo Wii. „Fernsehen ist eine relaxende Erfahrung“, so der Communication Manager Marc Nieuwhof. Aus diesem Grund setzt Phillips hierbei auf eine intuitive Bedienung, die mit kleinen Gesten möglich ist.

In Amsterdam wurde der Magic Wand in 200 Haushalten zwei Monate lang getestet und das Feedback war überwiegend positiv.

Das Hauptproblem hier ist, dass die nötige Infrastruktur von Seiten der Kabelanbieter fehlt. Für das Testsystem in den Niederlanden wurde eigens das bestehende System umgeschrieben und für die Fernbedienung zugänglich gemacht.

Userzufriedenheit mit der uWand [4]

Userzufriedenheit mit der uWand

Phillips verhandelt zur Zeit mit den Anbietern, aber es wird mindestens noch ein Jahr dauern, bis die Fernbedienung für die Konsumenten verfügbar ist. Das Schöne an dieser Fernbedienung ist, dass sie einfach mit dem Fernseher und weiteren Geräten von Phillips kompatibel ist. Andere Fernseher können problemlos nachgerüstet werden, wenn das entsprechende Menü von den Kabelanbietern schlussendlich da ist.

Eine weitere Fernbedienung ist der Magic Wand Remote Control [5] von Kymera [6]. Diese kommt in Form eines Zauberstabes a la Harry Potter [7] daher – leider aus Plastik. Der Redaktion lag dieses System zum Testen vor. Bis zu dreizehn verschiedene Gesten sind damit zu trainieren. Prinzipiell lernt dieser Zauberstab [8] von bestehenden Fernbedienungen, schlussendlich muss sich der User nur die entsprechende Geste merken. Das Training hierbei ist nicht gerade trivial. Es kostete viel Zeit aus der sehr kurzen Bedienungsanleitung schlau zu werden und ebenso viel, die Fernbedienung auf nur ein Gerät einzustellen. Das Ergebnis ist natürlich schön anzusehen und für nicht Eingeweihte faszinierend: Der User sitzt auf seinem Sofa und schwenkt den Zauberstab und Fernseher, Stereoanlage, DVD-Player oder was auch immer mit einer Fernbedienung gesteuert wird, verändert Kanal, Lautstärke oder Titel wie von Zauberhand.

Kymera Wand remote control [9]

Kymera Wand remote control

Im Gegensatz zu der Fernbedienung von Phillips, ist es oftmals nicht mit kleinen Gesten getan und auch nicht gerade intuitiv, müssen sich am Ende doch dreizehn Gesten für die verschiedenen Funktionen gemerkt werden. Anfangs kommt es dabei immer wieder zu Verwechselungen, was die zunächst faszinierten Zuschauer zu zynischen Kommentaren hinreist.

Die Optische Fernbedienung mit Hilfe der Kinect [10] stellt eine andere Art der Herausforderung dar: Genervte User springen hektisch auf und ab, fuchteln wild mit den Armen herum, damit das gewünschte Ergebnis erzielt wird. Es erinnert teilweise stark an das verbreitete Prinzip, die Knöpfe der Fernbedienung fester zu drücken, wenn die Batterien sich dem Ende zu neigen, anstatt diese auszutauschen. In diesem Fall große Gesten. Auch die Voice Controle mit Hilfe der Xbox ist nur Suboptimal, versteht diese doch oftmals nicht, was ihr gesagt wird. Der Vergleich mit dem Sprachgesteuerten Computer liegt hier nahe, auch dieser muss ständig trainiert werden und das Ergebnis ist unter dem Strich noch immer nicht gerade berauschend.

An alle Systeme muss sich gewöhnt werden, ist die Bedienung doch anders als die von traditionellen Fernbedienungen. Unterm Strich hat der Magic Wand von Phillips noch die Beste und Nutzerfreundlichste Infrastruktur, die am einfachsten zu begreifen und zu bedienen ist. (AE [11])