Social Media in den Zeitungen

Die Washington Post ist eine der einflussreichsten Zeitungen weltweit. Von daher ist es kein Wunder, dass sie sich intensiv mit Social Media befassen um auch in der Digitalen Welt nicht den Anschluss zu verlieren. Die Direktorin des Digitalen Marketings, Rochelle Sanchirico, gab in einem Webbinar eine spannenden Einblick, wie es dem Blatt gelungen ist, ein Business Modell in der Welt der digitalen Medien zu kreieren.

Die Medienlandschaft hat sich drastisch verändert. Es gab einen rapiden Wechsel von den traditionellen Printmedien hin zu Online und Mobil. Das alles erfordert völlig neue Marketing Strategien und Taktiken und demzufolge auch ein neues Business Modell. Dieses sollte die Evaluation der aktuellen und auch zukünftigen Margen der vorhandenen Plattformen und Produkte beinhalten.

Statistik zum Wachstum in der Social Media

Mobile Geräte werden zunehmend von den Anwendern genutzt wie eine Studie aus dem Jahr 2010 zeigt. Von daher versuche die Washington Post in ihren Marketing Kampagnen die meisten Faktoren zu berücksichtigen:

  • Haus Medien: Print, Online, Email
  • SEM und SEO
  • Social Media
  • Email
  • Mobile

Logischerweise achten sie dabei darauf, dass alle Informationen einen Bezug zur Zielgruppe haben. Auf jeder Plattform ist die Sprache dem Medium entsprechend angepasst. Desweitern betreiben sie natürlich auch Social Media Monitoring und haben auf ihren Seiten entsprechende Analyse Tools um gezielt auswerten zu können.

Social Media als Hauptstrategie

Die Washington Post hat die Social Media zur Hauptstrategie, um neue Leser zu gewinnen und zu wachsen, erhoben. Dazu nutzen sie neben Twitter, eine Integration zu Facebook. Die sogenannten Network News verknüpfen die Plattform mit den Artikeln der Zeitung, sodass der Leser sieht, was Andere für lesenswert halten und was die eigenen Freunde empfehlen. Im November 2010 hatten schon über 200.000 Nutzer ihre persönlichen Nachrichten und Meinungen durch dieses Medium geteilt, welches die Social Media Kanäle strategisch versucht zu vereinen. Auch für das IPad gibt es inzwischen eine entsprechende Applikation welches zusätzlich immer die neuesten Nachrichten gratis bereitstellt, denn live Nachrichten sind sozial und kreieren guten Content.

Social Media in den Journalismus!

Um die Interaktion von den Usern in der Social Media, wie beispielsweise Twitter, zu fördern, setzt die WP auf die Hashtags (#). Die Artikel werden schon in der Schlagzeile mit dem entsprechenden Schlagwort versehen und desweitern nutzen sie zusätzlich einen Twitter-Aggregator, welcher die Tweets der User, die den entsprechenden  Hashtag gebrauchen, direkt in einer Box neben dem Artikel zeigt.

Bei einer dieser Aktionen, haben sie per Zufall einen Globalen Twitter Trend kreiert. Unter #wherewereyou rief die Zeitung in einem Blogpost am 10. September letzten Jahres ihre Twitterfollower dazu auf, in 127 Zeichen (die restlichen 13 sind der Hashtag) ihnen mitzuteilen, was sie am 11. September 2001 getan haben, als die Türme fielen. Dieser Aufruf fand großen Beifall und viele Mitmacher, sodass #wherewereyou zu einem Globalen Twitter Trend wurde.

Promoted Tweets und SEO

Die Aktion der Washington Post zur Midtermelection

Eine ähnliche Strategie, diesmal allerdings forciert, verfolgten sie bei den „Midterm Elections 2010“ in den USA. Dazu setzen sie auf eine zielgerichtete Social Media Strategie und schlussendlich auf einen Promoted Tweet – doch dazu später mehr. Im Wesentlichen versuchte das Marketing Team die Wahlen in allen Suchergebnissen „zu gewinnen“ und startete mit Anzeigen, Emails und der Promotion auf den Social Media Kanälen. Als sie dann feststellten, dass oftmals die Konversationen trotzalledem nicht mehr auf ihrer Seite stattfand, stellten sie kurzerhand ihre Webseite um. Das gesamte SEO der Seite wurde angepasst.

Keywords Midterm Election 2010

  • California senate election 2010
  • California senate race
  • California senate race 2010
  • California senate election results 2010
  • CA senate election 2010
  • Etc.

Diese Taktik brachte über 40 Tausend Besucher am Wahltag und dem Folgetag auf die Seite, welche zu 98% von den Suchmaschinen kamen.

Doch das eigentlich Spannende war, dass sie erstmalig promoted Tweets einsetzten. Sie kauften zu einem nicht bekanntgegebenen Preis den #election – den Tag, der ihrer Meinung nach das größte Potential besaß. Das Ziel war klar definiert:

  • Die Seriösität der „Marke Washington Post“ zu erhöhen,
  • Konversationen über die Wahl anzuregen und
  • als Referenz wahrgenommen zu werden.

Und das ist ihnen gelungen: sie haben während der Kampagne zwei Mal so viele Follower gewonnen und auch zwei Mal soviele Mentions erhalten als üblich. Desweitern wurde 2,5 Mal häufiger als sonst auf die Washington Post als Referenz verwiesen.

Schlussfolgerung

Facebook und Twitter Wachstum der Washington Post

Für die renomierte Zeitung spielt Social Media eine herausragende Rolle. Als wären wir nicht schon beeindruckt genug über die Case Study zur Midterm Election gewesen, sprechen die Zahlen auf Facebook und Twitter ein Übriges. Innerhalb eines Jahres hatten sie auf Facebook einen Wachstum von 455% zu verzeichnen. Die Anzahl der Fans stieg von 30.000 auf mehr als 100.000. Auch auf Twitter war ein Selbiger zu verzeichnen. Hier stieg die Anzahl der Follower von 20.000 auf 250.000 was einer Steigerung von 158% entspricht.  (AE)

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