Resistance is futile

Resistance is futile

Wird über Social Media und die Hauptinfluencer in diesem Bereich gesprochen, führt kein Weg an, Guy Kawasaki vorbei. Der Co-Founder von Alltop.com und ehemalige Chief Evangelist von Apple hat bislang 10 Bücher geschrieben. Sein neuestes Enchantment: The Art of Changing Hearts, Minds, and Actions ist derzeit auf Platz 4 der Bestellerliste in der New York Times. Die Geschichte klingt fast wie ein Märchen. Es war einmal ein Schmuckverkäufer, der einen Freund besuchte, der in einer Computer Firma arbeitete. Dieser Freund zeigte ihm etwas komplett neues: den Prototype eines neuen Produkts innerhalb der Firma. Dieser Tag verzauberte den Schmuckverkäufer Guy Kawasaki: Er hatte soeben den ersten Macintosh Computer gesehen.

Verzauberung = Begeisterung

Er selber definiert “Enchantment” als “den Prozess, die Menschen von einem Produkt, Service, Organisation oder Idee zu begeistern.” Aber nicht jeder hat das Talent, andere zu verzaubern. Es gibt einen eklatanten Unterscheid zwischen einem guten Produkt und dieses auch erfolgreich zu verkaufen. Gerade beim Verkauf, dem Marketing zeigt sich, wie sehr die Menschen verzaubert werden können, sind wir es schlussendlich, ist das Ergebnis sehr überraschend. Zum Beispiel sollten wir alle unsere iPads, iPhones, iPods, etc. nicht so lieben und uns von diesen abhängig machen, als es momentan der Fall ist. Wir wissen es alle, aber handeln anders, da wir verzaubert sind.

Forget the plastic surgery, forget the botox! Crows feet are IN! – Guy Kawasaki

SVB Guy Kawasaki

Autogrammstunde mit Guy Kawasaki

Für den Social Media Guru beginnt der Prozess mit Sympathie, Vertrauen und „einem guten Grund“. Keiner dieser drei Faktoren habe einen höheren Stellenwert als der andere. Das ist noch nichts wirklich neues, aber anstelle von weiteren Platituden und generellen Aussagen hat er in seinem Buch Erfahrungsberichte gesammelt und gibt dazu noch konkrete Ratschläge. Ein offenes Lächeln, das zu Krähenfüßen führt ist ein ehrliches. Dieses Ziel sollte sich gesetzt werden, Menschen positiv und aufgeschlossen zu begegnen. Desweitern ist eine gewisse Leidenschaft unumgänglich. Nichts ist faszinierender, als ein Mensch, der komplett hinter dem steht was er zu berichten, oder zu verkaufen, hat. Er selber stelle sich auch nie die Frage, wie ihm sein Gegenüber noch einem nützlich werden könne. Er geht vielmehr den umgekehrten Weg, sich zu fragen, wie er bestmöglich helfen kann. Damit wird zunächst, dem Anderen ein großes Vertrauen entgegengebracht, das in seinen Augen selten enttäuscht wird, solange den eigenen Instinkten vertraut wird. Viele Firmen handeln heutzutage schon nach diesem Prinzip. So hat Zappo und auch amazon dieses Vertrauen in ihre Kunden. Bei Zappo kann innerhalb von einer bestimmten Periode, die Schuhe, ohne Angabe von Gründen zurückgegeben werden und bei amazon ist dieses sogar mit den Büchern möglich, die der Kunde für seinen Kindle erworben hat.

DICEE – depth, intelligent, complete, empowering and elegant – Guy Kawasaki

Tatsächlich ist es so, dass je mehr ein Produkt neu und innovativ ist, desto mehr muss es schlussendlich die Menschen verzaubern. Als praktischen Tipp hierzu gab er, dass das eigene Produkt in zwei bis drei Wörtern zu erklären sein müsse, wie ein „Mantra“ und kein „Mission Statement“. Er selber habe das, was ein gutes Produkt ausmacht, in eine einfache Formel gesteckt, die er DICEE nennt. Das steht für Tiefgründigkeit (Depth), Intelligenz (Intelligence), Vollendung (complete) und Eleganz (Elegance). Ist ein Produkt DICEE, hat es alles, was zum „Enchantment“ nötig ist.

Nobodies are the new somebodies – Guy Kawasaki

enchantment-infographic SVB

Wie Enchantment funktioniert

Um einen großen Kreis von Kunden zu erreichen, müssen gerade im Zeitalter des Web2.0 alle Kanäle genutzt werden. Traditionelles Marketing besteht nicht mehr und ist auch nicht annähernd so effektiv, was durch Social Media erreicht werden kann. Früher wurden die entsprechenden Berühmtheiten, Zeitungen und Agenturen angesprochen, ob sie vielleicht, gegebenenfalls, eventuell, einem den Gefallen tun könnten, wenn es ihnen nichts ausmacht, über das Produkt positiv zu berichten (bitte!). Heutzutage ist niemand mehr von der Gnade einzelner Personen abhängig. Aber es ist vorher auch nicht klar, wer schlussendlich den größten Einfluss haben wird. Das kann auf YouTube der Nutzer LonelyBoy15 sein, der seinen Freunden von der Sache erzählt, die es dann auch weiterverbreiten. Wichtig ist, die Informationen überall zu verbreiten, zu säen. Betrachten tut Guy die Informationen wie kleine Saatkörner oder Pflanzen. Je mehr davon verbreitet werden, auf unterschiedlichen Plattformen, desto höher ist die Chance, dass diese wurzeln und sich weiter verbreiten. Auf traditionellen Wegen hätte sein Buch gerade mal einige hundert Reviewers gefunden und es somit niemals auf die Bestseller Liste gebracht. Dadurch, dass er der Co-Fouder von Alltop.com ist, hatte er schonmal 40.000 Blogs die von rund 20.000 Menschen betrieben werden. Diesen schickte er allen eine Email, in der er sein neues Buch bewarb und gleichzeitig fragte, ob das Interesse an einer Rezession bestehen würde. Von den angeschrieben sagten 1.200 zu, das Buch zu rezensieren. Am 8.März hat er nun diese Bücher versendet. In einer perfekten Welt würden nun 1.200 Rezessionengeschrieben werden, er rechnet aber eher mit 500, was auch schon deutlich über dem Normalen wäre, er bezweifelt, dass es jemals ein Buch mit so vielen gegeben habe.

When your boss asks you to do something, you drop everything and just do it. – Guy Kawasaki

Einen praktischen Rat gab er dem Auditorium am Ende. Er sprach darüber, wie einzelne Personen „enchanted“ werden können, explizit der eigene Chef. Fragt dieser nach etwas, oder bittet um einen Gefallen, sollte sofort alles stehen und liegen gelassen werden um den Bedürfnissen des Chefs nachzukommen. Wir wissen nicht, mit welchen schwerwiegenden Problemen sich dieser gerade beschäftigen würde und dieses Verhalten ist sehr entlastend für ihn. (AE)

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