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SF Music Summit: Zukunftsmusik

SF Music Summit [1]

SF Music Summit 2011

Für alle Musiker, Technologieinteressierte und natürlich die Musikindustrie, fand in San Francisco die SF Music Tech Summit [2] statt. Dort trafen sich die führenden Entwickler und Produzenten der Nordkalifornischen Szene zum Frühjahrsevent 2011.

Cloud Music may not be legal, but it’s fun. – Larry Kenswill

SF Music Summit 2011 [3]

Veranstalter Brian Zisk

Cloud in der Musik Branche bedeutet, dass die eigenen Musikdateien auf einem anderen Computer, irgendwo im Internet gespeichert werden. Dieses ist natürlich sehr bequem, besteht zum einen immer und überall Zugriff zu den gespeicherten Dateien und zum Anderen müssen nicht Gigabytes an Speicherplatz auf dem eigenen Rechner zur Verfügung gestellt werden, die bei einem möglichen Datenverlust alle verloren sind. Bei Amazon können sogar die eigenen Dateien mit iTunes verwaltet werden, da das Portal mit Apple eng zusammenarbeitet.  Anscheinend gibt es keine einfache Antwort auf die Frage nach der Legalität von beispielsweise Amazon Cloud [4]. Der Anwalt Larry Kenswill [5]konnte darauf keine wirklich Antwort geben, da sich dieses immer etwas am Rand von dem, was gerade noch legal ist, bewegen würde.

Google weiss auch wo die Musik gespielt wird

Doch auch der Suchmaschinengigant Google schläft nicht. So hat dieser am heutigen Dienstag seine eigene Version von Cloud Music [6]vorgestellt.

Google gab auf der Google I/O Konferenz [7], ebenfalls in San Francisco, den Start des Dienstes „Google Music Beta“ bekannt. Ein gekauftes Musikstück oder ein ausgeliehener Film, steht sofort nach dem Kauf auf jedem Google Android Device zur Verfügung. Egal ob Android Handy, Tablet, Google TV oder Weiteren sich in der Entwicklung befindlichen Endgeräte im Rahmen der neuen Android@Home [8] Iniative. Die Stücke werden jeweils aus der Cloud abgespielt. Ein auf der Google I/O vorgeführtes experimentelles Musiksystem erlaubte – nach dem Kauf einer CD im Geschäft, dieses in die Nähe des Musiksystems zu halten.

Launch Music Beta [9]

Launch Music Beta

Durch ein NFC-Chip [10] erkannte das Gerät die CD und sofort – ohne Übertragung – stand das Album allen Geräten zur Verfügung. Wer wiederum die Musikstücke oder ausgeliehene Filme bei sich haben will, weil nicht immer eine Verbindung zur Cloud existiert, kann die Musik & Filme auch einen Gerät zuordnen und jederzeit mitnehmen. In der Einführungsphase ist der Dienst kostenlos und man kann bis zu 20.000 Musikstücke in der Cloud speichern. Zur Teilnahme bedarf es einer Einladung. Anfordern kann man die Einladung über dessen Cloud Dienst. [11]

How does a musician get paid through Music Cloud? – They don’t- Antony Bruno

Um den Nutzen der Cloud hervorzuheben, nutzte Antony Bruno [12]die Analogie der SMS. Als diese zu Anfang nur innerhalb eines Netzes möglich war, wurde es kaum genutzt. Es erlebte seinen Boom erst, als Nachrichten auch zu anderen Anbietern geschickt und empfangen werden konnte. Das Gleiche gelte für die Musik. Mit dem richtigen Device könne nun immer und überall auf die eigene Musik zugegriffen werden.

Leider werden so die Musiker gar nicht mehr bezahlt. Allerdings verdienen diese heute mehr an den Merchandise Artikeln wie T-Shirts als am Verkauf ihrer Aufnahmen.

Shazam ist sehr erfolgreich

Ein weiteres sehr interessantes Statement kam von Seiten Shazam [13]. Das Musikerkennungstool nimmt 12 Sekunden eines Liedes und schickt diesen Ausschnitt an den Server, welcher dieses Fragment mit seiner Datenbank vergleicht und in der Regel das richtige Ergebnis, wie Interpret, Titel und Album, liefert. Täglich werden mit diesem Service 3 Millionen Songs weltweit angefragt und dieses führe zu 8-9% Transaktionen auf iTunes.

Desweiteren wir diese Woche ein GroupTune [14] ein weiteres Musikportal, das ähnlich wie Groupon aufgebaut ist, an den Start gehen. Bislang kann sich dort nur registriert werden und es soll am Ende Rabatte für christliche Musik geben.

Ein neues Instrument

Die englische Firma EigenLabs [15] stellte ein neues Musikinstrument vor, die “Eigenharp” [16]. Dieses Instrument hat eine nahezu unbegrenzte Palette an Klangmustern die mit Hilfe von Tasten, Seitencontrollern oder wie ein herkömmliches Blasinstrument gespielt und aktiviert werden können. Das Instrument gibt es noch nicht länger als ein Jahr und augenscheinlich ist es nicht so schwer zu erlernen.

Unter dem Strich war es eine interessante Veranstaltung, die Profis und Laien aus der Branche zusammenführte.

(AE [17])