- The Silicon Valley Experiment - https://www.siliconvalleyblog.de -

Neues von Google – Bilder, Sprache und Ich

SVB Me on the web [1]

Me on the web

Der Suchmaschinengigant Google hat diese Woche zahlreiche neue Webanwendungen veröffentlicht. Augenscheinlich versucht sich der Marktführer der Suchmaschinen sich neue Bereiche zu erschließen und die Nutzer weiter an sich zu binden.

Me on the Web

Am Mittwoch, den 15.6.2011 veröffentlichte Google ein neues Werkzeug: „Me on the Web“ [2]. Dieses ist ein einfaches Reputation Management Tool [3]. Es ermöglicht, sich selber E Mail Benachrichtigungen zu senden, wenn Name, Pseudonym oder E Mail in irgendeiner Form im Internet erwähnt werden.

SVB Me on the web [4]

Me on the Web - Einstellungen

Voraussetzung ist wie üblich ein Google Account. Hierbei geht es nicht nur darum, an welchen Seiten eine Person selber partizipiert, sondern es spielt eine ebenso große Rolle, ob und vor allem wie über sie geredet wird. So werden bei eine Google Suche nicht zwangsweise die Seiten angezeigt, mit denen besagte Person am liebsten in Verbindung gebracht werden möchte. Es ist vielmehr eine Kombination aus Eigeninformationen sowie den Inhalten, die ggf. Andere publiziert haben.

Desweiteren bietet Google Tipps an, wie die eigene Identität am besten verwaltet [5] und beobachtet werden kann. Diese beinhalten auch den Hinweis darauf, wie ein Webmaster einer Seite erreicht werden kann, um diesen um eine Löschung des Inhalts zu bitten, bzw. diesen zu korrigieren.

Google Web Alerts

SVB Google Web Alert [6]

Google Web Alert

Erfahrene Google Nutzer werden sich nun fragen, was der Unterschied zu dem bereits bestehenden Google Alerts [7] ist. Schon hier war es möglich, Benachrichtigungen einzurichten, wenn beispielsweise Name, Firma, E Mail Adresse, etc. erwähnt wurde. Hierzu sagt der Suchmaschinengigant, dass „Me on the Web“ einfacher einzurichten und zu bedienen sei. Desweiteren schlägt es auch, anhand der verknüpften Seiten im Nutzerprofil, relevante Wörter vor, die beobachtet werden können.

Nach dieser Lobhudelei auf das neue Feature wundert es nicht, dass Google bereits vor eine Woche bekanntgegeben hat, die Google Web Alerts in deren ursprünglichen Form nicht länger anzubieten. Laut Marcel Gorden, Product Manager für Google Alerts [8], weden diese nun in Rente geschickt. Ein wesentlicher Grund hierfür sei die mangelnde Popularität des Features. Stattdessen werden sie nun durch Benachrichtigungen ersetzt, die sich aus Google Web Search, Google News und Blog Search zusammensetzen. So erhofft sich Google, dass der Nutzer nun mehr relevante Ergebnisse bekommen wird. Sollten diese zuviel sein, kann im Bereich der Einstellungen den Frequenz entsprechend von „täglich“ zu „wöchentlich“ geändert werden.

Instant Pages

Ein weiteres Feature sind Googles “Instant Pages” [9]. Dieses liefert augenblicklich die Resultate einer Suche. Ist bei einer Standard Suche das Ergebnis nach etwa 3-5 Sekunden verfügbar, erscheinen hier die Ergebnisse sofort [10], ohne jegliche zeitliche Verzögerung. Google scannt hierzu die Seiten und speichert diese. Ausgewählt werden diese nach einem Userbezogenen Algorithmus, praktisch werden die Instant Pages für mich angezeigt, welche Google aus meinem Suchverhalten ermittelt hat. In der neuen Chrome Beta [11] wird das Feature erstmalig zur Verfügung stehen, in der Developer Version des Browsers ist es bereits implementiert. Eine Applikation für das Smartphone soll dann ebenfalls zur Verfügung stehen.

Voice Search

SVB Google Voice Search [12]

Google Voice Search

Eine weitere Neuerung ist die sprachgesteuerte Suche [13]. Diese Feature ist nun für jeden Desktop Browser mit Hilfe von einer gratis Applikation [14]verfügbar. Was bereits für das Smartphone möglich war, kann nun auch auf jedem Computer angewendet werden. Gekennzeichnet ist es durch ein kleines Symbol, direkt neben dem Suchfeld auf der rechten Seite. Laut Google hat die Suche mit Hilfe von Sprachsteuerung innerhalb des letzen Jahres um das Sechsfache zugenommen. Würde alleine die tägliche Nutzung dieser Suche aneinander gereiht, ergäbe es eine zweijährige Non-Stopp Rede. Der wünschenswerte Standard soll, laut Google, sein, dass die „normale Suche“ mit Hilfe von Eingaben via der Tastatur komplett von der Sprachsteuerung [15] abgelöst wird. Schon jetzt hat Google 230 Milliarden Wörter in sein System eingespeist, damit dieses genug Englisch begreift, um die Suchanfragen in dieser Sprache zu verstehen. Desweiteren will die Suchmaschine die Genauigkeit der Spacherkennung [16]vorantreiben. Bereits jetzt deckt Google die Sprachen von 2/3 der Weltbevölkerung ab. Mit dem Feature für jeden Computer verspricht sich der Gigant, die Lücken in seinem System zu füllen und sich zu verbessern. Auch ist die Suche mit einem Übersetzungsservice ausgestattet.

Augmented Images Search

Die Möglichkeit, sprachgesteuerte Suchen am eigenen Computer vorzunehmen geht einher, mit einer augmented Suche [17]. Hierbei kann nun gezielt nach einem Bild [18] gesucht werden. Das Bild wird einfach via drag & drop in die Search Box [19] gezogen und Google vergleicht es mit bestehenden Bildern. Zur Zeit funktioniert dieses nur innerhalb der Bildersuche [20], aber innerhalb der nächsten Tagen soll es auch auf der Startseite möglich sein; die Suche wird mit einem Kamerasymbol gekennzeichnet werden. Google versicherte hierbei, die Bilder nicht zu sammeln oder zu speichern sondern wie jede andere Suche zu behandeln.

Google bringt mit der Sprachsteuerung und Bildersuche Features, die bislang nur für die Besitzer eines Smartphone [21]s möglich waren, nun auch an den heimischen PC.  Hierbei bleibt abzuwarten, inwieweit dieses von den Nutzern angenommen werden wird, sitzt dieser doch vor seinem Eingabegerät – der Tastatur, welche oftmals schneller und genauer [22], im Vergleich zur Sprachsteuerung erkennt, was der Nutzer will. Instantpages richtet sich eindeutig nach meinem Surfverhalten und wertet dieses aus. Hingegen stellt „Me on the Web“ nur eine Vereinfachung der Google Alerts dar, sollte aber besser angenommen werden, da sich die Nutzer stets mehr Gedanken über den eigenen Datenschutz machen. (AE [23])