Die Geo-Loco [2]in San Francisco ist eine Konferenz, die sich auf alles rund herum des Local-based-Services (LBS) und Lokale Suchen beschäftigt. Dieser Marktsektor hat mit Foursquare, Facebook und Google eine grosse Bedeutung erlangt. Das vermutlich am häufigst heruntergeladene Software ist inzwischen mit einer Milliarde Downloads [3] beispielsweise Googe Earth [4], um nur ein Indiz zu nennen.
Bernardo Hernandez [5], verantwortlich für den Bereich „Emerging Products“ bei Google führte gleich mehrere Argumente auf, wieso sich Unternehmen auf die Lokale Suche bzw. LBS [6] kümmern sollte:
- Heute beinhalten 70% der veröffentlichten Daten Geo-Daten. Dazu zählen GPS Koordinaten in Bildern genauso, wie Angaben wo sich Nutzer befinden bei Facebook oder Foursquare.
- 20% der vom Nutzer durchgeführten Suchen haben nach Googles Untersuchungen eine „lokale“ Ausrichtung.
- Es gibt heute schon 50 Millionen Google Places Seiten, davon sind 8 Mio von den dort beschriebenen Unternehmen oder Einrichtungen auch schon geclaimed worden und wrden nun von diesen gepflegt. Darüber hinaus gibt es 10 Mio Latitude [7] Nutzers.
Wandel der Endgeräte
Das Wachstum und die Wandlung bei Endgeräten [9] befördert solche LBS-Dienste. In Q2/2011 haben laut ABI Research [10] erstmals die Verkäufe von Tablets jene von Netbooks überholt. Schon im Jahre 2013 erwartet man mehr Smartphones & Tablets in den Haushalten als Laptops und Desktop PCs zusammen. Ebenso erfolgten mehr als 50% der Zugriffe auf Google Maps von mobilen Endgeräten, was diese Tendenz unterstützt.
Vor kurzen hat Google u.a. Zagat [11], als führenden Restaurantführer, erworben. Mit 250.000 Downloads ist die Zagat App eine der erfolgreichsten im US-Markt. Bernardo Hernandez war für Kauf und Integration verantwortlich und nannte dies auch als Beispiel, wohin es geht: Qualitativ hochwertige Inhalte die wie bei Zagat – auf kurze, redaktionelle Beiträge und Nutzerbewertunge basiert – in die eigene Suche integrieren. So sollen Nutzer die nach ein Restaurant suchen gezielt in Zagat und auf Google Maps jene Restaurants favorisiert angezeigt bekommen, die ihre eigenen Freunde schon bewertet haben.
SEO heisst in Zukunft „soziale Vernetzung“
Konsequenterweise würde dies also bedeuten, dass überall da wo Suchen mit den sozialen Netzen verknüpft werden wird, „klassisches“ SEO weniger, eventuell sogar gar keine relevante Bedeutung für das Ranking mehr für die Unternehmen besitzt.
Wer sich also um seine Kunden nicht bemüht, sowie diese nicht zur Interaktion mit dem Unternehmen ermuntert, könnte hier schnell in Rückstand zur Konkurrenz geraten. SEO heisst in Zukunft [12] „Soziale Netze bilden, (gute) Bewertungen sammeln und Kunden ermuntern ihre Erfahrungen mit Ihren Freunden zu teilen.
Das dies nicht über Nacht geschieht, darauf kann gehofft werden – auf die Frage von Marc Prioleau [14], wieso sich Google für Zagat und keinen anderen Inhalteanbieter entschieden hat, antwortete der Google-Vertreter sofort: Die Qualität der Inhalte wäreentscheidend gewesen. Einerseits kurze, gute redaktionelle Inhalte, sowie die Rankings der Nutzer.
Es deutet sich also an, dass gute Inhalte die Einfluss auf das Ranking bei Google nehmen könnten, noch rar gestreut sind.
Unterschätzt werdendie Entwicklungen deswegen jedoch nicht:
Mit Google+, die vor zwei Tagen gestarteten Google Business Pages [15], Latitude und Google Places arbeitet das Unternehmen aus dem Silicon Valley daran, Inhalte selbst durch soziale Verknpüfung zu generieren [16] und vorhandene Daten anzureichern.
Dazu kommen Kampagnen [17] wie „Iowa get your business online [18]„, die von Google aktiv unterstützt werden. Damit sollen gerade kleinere und lokal agierende Unternehmen an das Unternehmen aus Menlo Park enger gebunden werden.
Von der Unternehmerseite berichtete David Wolf, zuständig bei American Express für Business & Market Development ähnliches zu berichten. Die Verknüpfung von Foursquare als lokaler Dienst mit Spezialangeboten [19] stelle ein neues Angebot an die Handelskunden darstellt. Dabei werden nicht nur grosse Marken angesprochen, sondern mit dem Angebot „Go Social [20]“ auch gezielt lokale, kleinere Unternehmen.
Das Lokale nimmt Fahrt auf
Der Ausbau der eigenen Dienste, sowie die Zukäufe von Googles angefangen von Zagat über ITA [21] im Bereich der Flugsuche bis hin zum Loyalityprogramm PunchD [22] und der Customer Feedback Plattform TalkBin [23] sollten hier aufhorchen [24] lassen.
Gerade im Klein- und Mittelstand, sowie im B2C Sektor eine Aufgabe die viele Unternehmenentscheider droht zu überfordern. In Verbindung mit der Angst an den „Datenschutzpranger [25]“ gestellt zu werden, keine positive Aussicht besonders für deutsche Unternehmen und Marken. (FS [26])