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Mobile Photography Award – Überraschend, professionell, konkurrenzfähig

"You won`t believe where that old guy keeps pictures. In his wallet!" [1]

"You won`t believe where that old guy keeps pictures. In his wallet!"

In San Franciscos ArtHaus [2] Gallery kann man derzeit die absoluten Höhepunkte  der mobilen Fotokunstbewundern.

Im ersten internationalen Wettbewerb für mobile Fotografie zeigen die Gewinner des ersten Mobile Photography Awards [3] beispiellos, dass man nicht nur mit einer professionellen Spiegelreflex tolle Fotos und absolut überragende Kunstwerke kreieren kann. Dabei darf die nachträgliche Bearbeitung ebenfalls nur mit mobilen Apps durchgeführt werden. 

Die fertigen Bilder [4] versprechen einiges mehr, als sogar Verfechter professioneller Kameras und Betreiber von Fotolabors [5] erwarten würden. Zum ersten Mal durchgeführt in diesem Jahr möchte sich der Mobile Photography Award genau wie sein Vorbild, der International Photography Award, als Wettbewerb für hochwertige Fotografie etablieren. Gründer Daniel Berman, selbst Fotograf, hat sich damit ein großes Ziel gesetzt.

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Mobile Photography Award 2012

Mit 2200 hochwertigen Einsendungen und 26 Gewinnern in unterschiedlichsten Kategorien kann sich das Set-Up des Wettbewerbs sehen lassen. Die Beweggründe von Berman hingegen sind simpel, werden aber unter den Hartgesottenen der Branche teils noch nicht für bare Münze genommen. Inzwischen ist mobile Fotografie zwar qualitativ nicht mehr schlechter als digitale, aber sie hat es schwer, sich zu behaupten. Und das obwohl die Bandbreite von Künstlern und Stilrichtungen, gepaart mit der Zusammenarbeit von App-Entwicklern eine bunte Spielwiese für außergewöhnliche Kunstwerke und ihre Künstler bietet, die Unterstützung und Aufmerksamkeit der Branche verdienen [7].

Mobile Fotografie steht neben den digitalen Spiegelreflexkameras zumindest absolut im Fokus der Beliebtheit bei Nutzern von Smartphones. Mit dem raketenartigen Anstieg der prozentualen Anteile von Smartphones am Handymarkt stieg auch die Nutzung der eingebauten Kameras, die mit mehreren Millionen Pixel, Blitz, Filterfunktionen und so einigen weiteren Gimmicks viel Anwenderspaß bieten. Die normale Kompaktkamera hingegen hat ausgedient und findet in Privathaushalten immer weniger Gebrauch [8]. Erst in den letzten Tagen hat Gigant Facebook mit dem eine Milliarde schweren Kauf von Instragram für Furore gesorgt. Die einfache Fotoshare-App von Instagram hat den Geist der Zeit getroffen, mobile Fotografie ausgestattet mit einfachen Tools lockt die Massen und macht Momentaufnahmen zu Kunstwerken.

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Gingered Torso

Laienaufnahmen sind mit den Gewinnern des Mobile Photography Awards nicht zu vergleichen, doch zeigen beide Trends die Richtung für den zukünftigen Markt auf. Die 60 Kunstwerke, die nun in der finalen Ausstellung im ArtHaus noch bis zum 30. Juni 2012 gezeigt werden, sind meisterhaft und verraten ihre Herkunft keinesfalls. Einer der Gewinner im ersten Mobile Photography Award war Shane Robinson [10], der mit seinem Bild „Gingered Torso“ in der App-Kategorie Percolator ausgezeichnet wurde. Das Ursprungsbild ist mit seinem iPhone aufgenommen und wurde anschließend mit Apps in über 800 einzelnen Schritten auf seinem iPad bearbeitet.

Er zeigt in einem Video [11] sehr anschaulich, welche Apps und Tools benutzt wurden, um das fertige Bild entstehen zu lassen. Und er ist nur ein Beispiel unter den 25 anderen Gewinnern, die ebenso viel Kreativität und Feingespür in ihren Bildern verarbeitet haben. Bemerkenswert ist aber nicht nur die Qualität des Fotos generell, sondern ebenfalls die Mannigfaltigkeit der Apps, die von den Künstlern bis ans Äußere getrieben wird und sicher sogar manchen Entwickler einer App in Erstaunen versetzte. Jetzt müssten solche Bilder nur noch einfach geshared und von jeden bestellt [12] werden können.

Einen tollen Anfang hat der MPA mit dem diesjährigen Wettbewerb gemacht, um der Branche zu zeigen, dass derMobile Photography Markt stark ist und Aufmerksamkeit verdient. Die neuen Entwicklungen und Wachstumskurven von Flickr und auch Instagram zeigen, dass immense Nutzerzahlen wachsende Begeisterung für sich sprechen. Die Branche hat definitiv einen neuen Star am Himmel, der gefördert und vor allem endlich für Voll genommen werden will.