14th Tech Trends

14th Tech Trends

Im Churchill Club wurden am 22. Mai zum 14. Mal die zehn größten Technologie Trends vorgestellt. Die Runde setzt sich aus einigen der Großen des Silicon Valleys zusammen, die die vielversprechendsten Wachstumstrends für die nächsten fünf Jahre aufzeigen möchten. Das Panel besteht aus Größen wie Reid Hoffmann, Co-Founder von LinkedIn oder Peter Thiel, President von Clarium Capital. Jeder der fünf Panelisten stellte zwei Trends vor, die anschließend zur Diskussion und Abstimmung standen.

Nicht mehr nur die USA, sondern die ganze Welt

Los geht es mit der Idee der Radical Globalization of Socia Commerce. Dahinter versteckt sich das Wegrücken von den USA als Hauptmarkt für Internet Start-Ups. Die Entwicklung bisher hat gezeigt, dass es schon lange nicht mehr nur die USA sind, die ein Unternehmen beherrschen muss, damit es erfolgreich ist. Als Beispiel hat Groupon einen unglaublichen Start in 40 Ländern hingelegt; der Gesamtumsatz außerhalb der USA beläuft sich auf 60% und ist damit im internationalen Bereich wesentlich höher als der von zum Beispiel Amazon nach ihrem Launch in 1997.

Der zweite Trend beschäftigt sich mit Zero Marginal Cost Education. Es geht hier um die Reduzierung von Bildungskosten, in dem man digitale Möglichkeiten nutzt, anstatt weiterhin auf die traditionellen Unterrichtsmethoden zu vertrauen. Die Zahlen der Mediennutzung der heute 2-jährigen spricht zumindest für sich. So haben in den USA bereits 60% von ihnen kontrollierten Zugang zu IOS-Software, der interaktive Weg zu Wissen entspricht in der heutigen Zeit viel mehr dem Alltag von Kindern und Jugendlichen und sollte ausgebaut werden. Das Panel und auch das Publikum waren da ganz Gordon Bings Meinung; die Frage allerdings, ob dieses gerade in den nächsten 5 Jahren geschehen wird, blieb diskussionswürdig.

Umfassende Sicherheitssyteme könnten die Zukunft sein

Massive Sensors and Data ist ein Trend, der heute schon teilweise sichtbar wird. Dass wir in Zukunft Micro Chips in allen möglichen Gegenständen haben, scheint noch weit weg; das Cloud Computing allerdings, allesübergreifendes Social Media und hoch leistungsfähige Computing Devices haben ihren Weg bereits in unseren Alltag gefunden und machen diesen Trend auch in den nächsten fünf Jahren möglich.

Peter Thiel weist auf umfassende Sicherheitssysteme hin, die mit diesem Trend verwirklicht werden können. Auch Publikum und Panel sind von diesem Trend begeistert und sehen große Zukunftspotentiale. Ebenso ein Trend, der heute schon in den Startlöchern steht, sind Elektroautos. Steve Jurvetson ist der Meinung, dass in absehbarer Zeit ein Umdenken Richtung Elektroautos stattfinden wird.

Abstimmung via Twitter

Abstimmung via Twitter

Er spricht von vielfältigen Designoptionen und schönen Autos, die das Erlebnis Elektroauto mehr in unseren Alltag bringen werden. Noch weniger als in Europa gibt es in den USA Elektroautos – eine Befragung von Panel und Publikum zeigt dann auch, dass nur eine Person wirklich ein Elektroauto fährt. Das Panel zeigt sich eher pessimistisch, da veraltete Techniken wie leistungsschwache Batterien die neue Technik schwächen.

Technocracy, ein Trend, der vor allem die Optimisierung von Regierungsaufgaben im Sinn hat. Technologie soll also kosten- und zeitaufwändige Prozesse und Aufgaben übernehmen, damit der Staatsapparat kostengünstiger arbeiten kann. Das Panel ist weniger überzeugt, Kevin Efrusy merkt an, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass dadurch trotzdem keine Kostenersparnis entsteht, da günstigere Prozesse dann vermehrt ablaufen werden und die Kosten somit gleich bleiben. Im weitesten Sinne könnte man an sich auch Lösungen wie Liquid Democracy zu diesen Bereich zählen.

Next Generation

Gleich bleiben auch die Zyklen,die Kevin Efrusy in seinem Venture Circle Trend beschreibt. Dieser sagt voraus, dass es sich bei den großen Entwicklungen der Szene um sich wiederkehrende Zyklen handelt, die sich alle 14 – 16 Jahre wiederholen. Dieser Zeitraum umfasst das Heranwachsen einer neuen Generation. Angefangen bei 1976 bei Steve Jobs und Bill Gates, zurückgekommen im zweiten Zyklus in den 90ern mit der Entwicklung des ersten Web Browsers und nun etwa sieben Jahre in der Zukunft mit dem dritten Zyklus und der nächsten großen Entdeckung in der Warteschleife. Diese Entwicklungen hängen nicht an der makroökonomischen Situation des Landes und dürfen nicht als platzende Blase verstanden werden, sondern als Zyklus, der endlich ist. Das Panel ist allerdings der Meinung, dass diese Entwicklungen eher schneller von Statten gehen als in einem Rhythmus von 14 – 16 Jahren und dass dieser keinen Fokus auf eine neue Generation rechtfertigt und benötigt.

Der siebte Trend lässt die Gamification of Everything verlauten. Laut Bing Gordon werden sämtliche Bereiche, die von der Aufmerksamkeit der Konsumenten abhängen, spielerisch verpackt. Dagegen sprechen einige Beispiele aus der Vergangenheit, in denen zum Beispiel Punktesysteme als Gamification für Nutzer nur am Anfang als Attraktion wirklich Sinn machten. Geblieben sind die Nutzer nur, wenn die Application auch wirklich sinnvoll und hilfreich war. Hilfreich ist das Ganze also sicher für die Markteinführung, aber der generelle Fokus sollte auf der Qualität der Anwendung liegen. Die Gamification allein ist laut Panelisten kein Erfolgsgarant.

Hardware People are like Mechanics and Software People are like Poets, it’s hard to get them talking.– Bing Gordon

Der Trend The New Hardware: Bits to Atoms beschäftigt sich mit maßgeschneiderten Produkten, 3D-Printing zum Beispiel im biologischen oder medizinischen Bereich. Es wird von den Möglichkeiten gesprochen, dass es hardwaretechnisch in wenigen Jahren möglich sein wird, ein menschliches Herz zu printen. Das Panel ist skeptisch, ob dieses für die nächsten fünf Jahre realisierbar ist, einig ist man sich aber über die großartigen Möglichkeiten, die sich aus dieser neuen Technik ergeben.

Moore’s Law accelerates beyond Silicon ist ein Trend, der sich mit der rasanteren Entwicklung von Computerprozessoren und Systemen befasst. Steve Jurvetson ist der Meinung, dass es nicht mehr nur um die Entwicklung kleinerer Geräte gehen wird, sondern nun auch um designtechnische Verbesserungen. Laut Jurvetson sind neue Entwicklungen auf dem Weg, die die generelle Beschleunigung des Marktes voranbringen werden. Das Panel ist eher der Meinung, dass eine Entschleunigung von Entwicklungen stattfindet. So werden heute weniger Start-Ups gegründet, die sich mit der Entwicklung von schnelleren Systemen befassen als noch vor zehn Jahren.

Medikamentenforschung auf neuen Wegen

Last but not least ist es der Trend The Beginnings of Bio-Informatics: Intelligent Design over Random Drug Discovery, der von Peter Thiel vorgestellt wird. Er stellt sich vor, dass aufgrund von besserer Technologie die Entwicklung von neuen Medikamenten professionell vorangetrieben werden kann. Weg von der zufälligen Entdeckung neuer Medikamente hin zu einer computergesteuerten Forschung, die den Pharmaunternehmen wieder zu mehr Neuzulassungen verhilft. Die Biologie weg vom Herumexperimentieren zu einer richtigen Wissenschaft. Das Panel und auch das Publikum sind von diesem Trend absolut überzeugt. Diese Art der biologischen Forschung steht bereits in den Startlöchern und scheint auch in den nächsten fünf Jahren machbar zu sein.

Zehn ganz unterschiedliche Trends waren es, die beim diesjährigen Event vorgestellt wurden. Als absoluter Gewinner bei der Publikumsabstimmung zeigte sich der letzte Trend, die Anfänge der Bio-Informatik. Absolut zukunftsträchtig, softwaretechnisch möglich und vielversprechend für riesige Industriezweige. Es bleibt spannend, ob auch in diesem Jahr die fünf Panelisten ein gutes Gespür für die nächsten großen Entwicklungen beweisen konnten.

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