- The Silicon Valley Experiment - https://www.siliconvalleyblog.de -

Social-Loco 2012: Big Brand Hackathon

Hackathons - Günstig Ideen sammeln

Hackathons – Günstig Ideen sammeln

Als Teil der diesjährigen Social-Loco [1] in San Francisco fand ein Hackathon [2] unter dem Motto „Code for cash, prizes & devices“ statt. Hauptsponsoren für dieses Events waren Kraft Foods [3] und The Home Depot [4]. Insgesamt gab es Preis im Gesamtwert von $45.000 zu gewinnen – $25.000 als Geldpreise und 50 NOKIA Lumia 800 Smartphones im Wert von $20.000. Wie lief das ab?

Ein Wochenende lang trafen sich Marketing-Experten und Programmierer um sich gemeinsam über die Zukunft für Mobile Anwendungen zur Unterstützung des Vertriebs auszutauschen. Der Hackathon fand in den Madrone Studios am Samstag den 16.06.2012 und darauf volgenden Sonntag statt. Insgesamt waren rund 600  – zumeist junge Entwickler anwesend. Diese Video [5] vermittelt einen Eindruck von der tollen Atmosphäre an diesem Wochenende.

Was kommt dabei heraus wenn man Markenhersteller und junge Entwickler ein Wochenende lang zusammen arbeiten lässt? Großartige Anwendungen und umgesetzte Ideen! Die Gewinner der Veranstaltung [6] hatten auf der Social-Loco die Chance ihr Projekt in großer Runde vorzustellen. Eine sehr gute Möglichkeit für die jungen Talente gleich neue Kontakte zu knüpfen, viele Besucher der Social-Loco kommen aus dem Bereich Marketing und Vertrieb oder sind für die mobilen Vertriebsstrategien in iher Firma zuständig. Da es zeitlich unmöglich war alle Ideen und Projekte vorzustellen wurden auf der Social-Loco nur die Preise für die ersten 3 Plätze überreicht.

Den 3. Platz erreichte der Programmierer Raja Rao mit einer App für iOS. Er kombinierte die typische Form einen Stücks Toblerone-Schocklade (Dreieck) mit den Fotos des Benutzers. Der Benutzer wählt ein vorhandenes Bild auf dem iPhone aus oder nimmt mit der Kamera des iPhones ein neues auf. Auf dem ausgewähltem Foto wird ein Dreieck eingeblendet, dass mit den Finger verschoben oder gedreht werden kann. Als Beispiel wurde ein Foto von einer Straße gewählt auf dem eine dreieckiges Verkehrsschild zu sehen war. Wird das Dreieck auf das Verkehrsschild platziert kann es durch ein virtuelles Toblerone ersetzt und es anschließend eine Bewertungsplattform laden um es von der Community bewerten zu lassen. Eine sehr interessante Form der Werbung die in diesem Fall die Einzigartigkeit des Produktes unterstützt. Für diese Idee wurde eine Scheck über 3.000 USD überreicht.

Platz 2 ging an Team von drei Programmieren. Sie stellten die Plattform DAVE vor – dort haben Markenhersteller wie Kraft Foods die Möglichkeit einen Wettbewerb zu starten. Zum Beispiel „Was hast du mit den neuen Reis-Crackern von Kraft erlebt?“. Die Mitglieder der Community werden aufgefordert sich mit dem Markenprodukt zusammen „in Action“ zu fotografieren. Auch hier wird ein Foto von einer Community bewertet. Außerdem hatte die iOS App die Möglichkeit vorgesehen, das man Freunden – ähnlich wie bei Twitter – folgen kann um immer auf dem laufenden zu bleiben.

App fuer Handwerker [7]

App fuer Handwerker

Der verdiente erste Platz [8] ging an die 17-jährige High School Studentin Nive Jayasekar. Sie war nicht nur die einzige Frau die ein Projekt vorgestellt hat – sie war auch die einzige die eine Software für das Windows Phone unter Verwendung verschiedener APIs geschrieben hat. Der Benutzer der Anwendung möchte ein Projekt durchführen und wählt zunächst aus vorgegebenen Parametern aus, zum Beispiel „Innenprojekt“ oder „Gartenprojekt“.

Wählt er ein Gartenprojet werden sämtliche Daten ausgewertet die das Gerät zur Verfügung stellt (Datum, Position). Diese Daten werden im Anschluss an einen Webservice geleitet der daraufhin, abhängig von Ort, Jahreszeit und Wetter Projekte vorstellt – einen Kräutergarten zum Beispiel.

Geschäftssuche [9]

Geschäftssuche

Entscheidet er sich für diese Projekt, erhält man eine Liste mit allen benötigten Materialien und Voraussetzungen. Die für die Umsetzung benötigten Materialien müssen natürlich gekauft werden – nach Möglichkeit im Baumarkt des Anbieters. Ein klick auf Shop-Suche und alle Filialen in der Umgebung werden auf einer Karte angezeigt – sehr komfortabel. Im Laden angekommen gleich das nächste Problem: Wo findet er welche Sachen im Laden? Wer schon einmal einen großen Baumarkt besucht hat weiß: Man kann dort sehr viel Zeit mit dem Suchen verbringen – die fehlt einem dann aber um das Projekt umzusetzen. Die Lösung: Eine Indoor Map zeigt wo es lang geht.

Alle Sachen sind gekauft, das Projekt ist umgesetzt, die ersten Kräuter wurden erfolgreich geerntet – Zeit der Welt zu zeigen was für einen tollen Kräutergarten man gebaut hat. Auch an diese Möglichkeit hat die Gewinnerin gedacht und der Lösung eine Community-Funktion hinzugefügt. Hier können Bilder eingestellt werden, eine Bewertung der Projekt-Idee oder Texte die Schwierigkeiten bei der Umsetzung beschrieben um sie zu verbessern. Das die Community die Möglichkeit hat, die Umsetzung über ein Punktesystem zu bewerten wurde hier auch nicht vergessen – das spornt natürlich den Ehrgeiz bei der Umsetzung an.

Sicher könnte man jetzt sagen das ist doch alles nicht neu – Do it yourself Plattformen mit Projekt-Ideen gibt es viele und, wenn ich einen Baumarkt suche – dafür gibt es doch Google.  Aber durch die geschickte Kombination von bekannten und beherrschbaren Techniken und das Zusammenfügen in einer App, auf einem mobilem Gerät – Auf einmal ergibt das Ganze mehr als die Summe seiner Einzelteile.

Kundenbindung ist heute wichtiger den je – grade im Baumarktsegment ist die Konkurrenz groß. Die vorgestellte Lösung zeigt wie einfach es sein kann seien Kunden zu helfen: Gib deinem Kunden eine Idee für Projekte, hilf ihm dich schnell und unkompliziert zu finden. Unterstütze ihn bei der Auswahl der Materialen und biete ihm die Möglichkeit darüber zu reden in Kombination mit einen dauerhaften Wettbewerb – das könnte eine Erfolgsformel für zukünftige Marketing-Strategien sein.

Die Gewinnerin Nive Jayasekar [10]

Die Gewinnerin Nive Jayasekar

Nive bekam dafür nicht nur die $8.000 Preisgeld aus dem Hackathon, sondern nahm auch gleich noch die $2.500 für den Sonderpreis „Best Use of Social and Location Mashup“ mit. Als Studentin kommen ihr die insgesamt $10.500 sicher nicht ungelegen.

Fazit

Auch dieser Hackathon hat wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist das sich Marketing-Fachleute oder Produktverantwortliche auf die Atmosphäre einer typischen Nerd-Veranstaltung einlassen. Hier treffen zwei verscheiden Welten mit großer Wucht aufeinander und die freigewordene Energie wird sofort in innovative Anwendungen umgesetzt. Sehr positiv ist aufgefallen das es eine Gewinnerin gab da „Girls in tech“ leider immer noch rar sind.