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Social Loco 2012: Social Mobile and Local Media

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SoLoCo 2012

Auf der Social Loco Konferenz 2012, die am 18. Juni im Mission Bay Conference Center in San Francisco stattfand, wurde unter anderem der aktuelle Stand von Social Media in Verbindung mit Local und Mobile vorgestellt. Zwei wichtige Aspekte dabei sind Geo-Fences zur positionsbasierten Angebotsübermittlung und die Feststellung des Return On Invest für werbende Marken. Eine weitere Frage, die diskutiert wird ist, ob es sich lohnt kleinere soziale Netzwerke neben Facebook und Co. zu gründen.

Laut Tyler Sterkel, Mitbegründer und CEO von MondoWindow [2], ist Reisen ein riesiger Markt von weltweit fast 2 Billionen Dollar und der ultimative Anwendungsfall für SoLoMo (Social, Local, Mobile) Prinzipien und Umsetzungen. Er moderierte auf der diesjährigen Social Loco das Panel „Consumers on the Go“ zu Mobile Apps und Webseiten, deren Ziel die Unterstützung von Reisenden bei Planung, Durchführung, Nachbereitung oder sogar bei der Entwicklung des Gedanken überhaupt eine Reise zu machen.

Die Panelisten waren Nancy Ramamurthi, VP of Product Management and Marketing, TripIt [3], Kevin Fliess, GM and VP of Products, Room 77 [4], und Derek Butcher, CTO and VP Digital, AFAR Media [5]. Somit gab es Vertreter für Mobile Apps nach dem Prinzip des Schweizer Offiziersmessers wie TripIt, die den Nutzer über den gesamten Lebenszyklus einer Reise unterstützt, bis hin zu hochspezialisierten Mobile Apps wie Room 77, die eine Metasuchmaschine für Hotels bietet, bei der sich der Nutzer auch einloggen und Hotelzimmer bewerten kann.

AFAR hat zuerst seine Zeitschrift etabliert, um eine vertrauenswürdige Marke zu schaffen, deren kollaborativen Reiseführer über die Webseite oder die Mobile App Nutzer verwenden wollen. AFAR will Leute mit den gleichen Interessen zusammen bringen mit einem Fokus auf Highlights von Reisen, ein Bild mit kurzer Beschreibung und Geolokalisierungsdaten.

Eine erste Welle von sozialen Reiseführern, die aufgrund fehlender Autorität und Problemen mit Spam und gefälschten Reviews zurückrudern sieht Tyler Sterkel bereits. Es gibt nun eine neue Welle, inklusive AFAR, die vertrauenswürdige Verbindungen wie z.B. Facebook-Freunde oder Entitäten, die mit einer Marke verbunden sind, benutzen, um die bereitgestellten Informationen zu ordnen.

In einem anderen Panel ging es stärker um das positionsbezogene Werben für Produkte oder Verkaufsstellen und das Feststellen des Return on Invest (ROI). Teilnehmer dieser Diskussionsrunde waren Iryna Newman, Mobile Marketing Manager, Groupon (www.groupon.com [6]), Alistair Goodman, CEO, Placecast [7], Neil Crist, Founder und CEO, Venuelabs [8] und Bob Upham, Director of Business Development, Yahoo [9] unter der Leitung von Ed Simnett, CEO, Delivr [10].

Groupon und PlaceCast verwenden Geo-Fences, um Nutzern Hinweise zu Produkten oder Angeboten auf ihre Mobilgeräte zu senden. Die Geo-Fences umspannen je nach Umgebung z.B. einige Blocks um ein Geschäft im Stadtgebiet oder mehrere Kilometer um eine Position im städtischen Außenbezirk.

Groupon kann einen genauen ROI für jeden für Werbung ausgegebenen Dollar bieten. PlaceCast verbindet einen Nutzer mit einer Kreditkarte oder einer Kundenkarte, wodurch das werbende Unternehmen nur beim tatsächlichen Kauf durch den Nutzer für die Werbung zahlt. Bei einem Einsatz über 15 Monate hat die Plattform 142% mehr effektiven ROI als das durchschnittliche Mittel der Kampagne geliefert.

PlaceCast hatten 2011 10 Millionen opt-in Nutzer und 130 Marken auf ihrer Plattform, und es konnte ermittelt werden, dass die Hälfte der Konsumenten regelmäßig beworbene Verkaufsstellen besuchen und 22% aufgrund der positionsbezogenen Werbung Einkäufe tätigten.

Hadley Harris, Chief Business Development Officer, Thumb [11], Amy Millard, VP Marketing, Hearsay Social [12] und Ben Parr, zur Zeit Kolumnist und Kommentator bei CNET [13], führten unter der Leitung von Sarah Lacey, Founder und Editor-in-Chief, PandoDaily [14] eine Diskussion darüber, ob kleinere, spezialisierte soziale Netzwerke Sinn machen. Es werde kaum andere soziale Netzwerke geben, die so groß werden können wie Facebook. Es gibt aber trotzdem viel Platz für kleinere soziale Netzwerke, die neben Facebook Geld verdienen können. Pinterest [15] und Thumb sind gute Beispiele dafür, wobei Pinterest kein kleines soziales Netzwerk ist. Es gibt viele Chancen für soziale Netzwerke, die sich auf Teilbereiche des Sozialen fokussieren. Bei Pinterest geht es um scrapbooking und bei Thumb fragt man andere Nutzer nach ihrer unmittelbaren Meinung.

Laut Hadley Harris sehen dessen Nutzer Thumb selbst nicht als soziales Netzwerk. Er meint das viele Nutzer soziale Netzwerke wie Thumb einfach nur als App oder als Werkzeug sehen, weil schon so vieles sozial ist.

Spezialisierte soziale Netzwerke sind erfolgreich, wenn sie sich darauf spezialisieren, wie etwas getan werden soll, anstatt auf ein Thema. Die Zielgruppe sollten z.B. Menschen sein, die sich gern Bilder anschauen, nicht Menschen, die gerne Katzen mögen.

Amy Millard sieht genau das Problem bei Google. Warum von Facebook zu Google wechseln, wenn sie das Gleiche bieten?

Start-ups sollten sich zu Beginn spezialisieren, um eine stabile Nutzerbasis zu erreichen und mit den dann vorhandenen Ressourcen zu untersuchen, wo es Wachstumspotenziale gibt. Wenn Start-ups zu schnell versuchen zu wachsen, um die Erwartungen ihrer Geldgeber zu erfüllen, kann es passieren, dass das Geschäftsmodell für den Markt nicht geeignet ist. Auch ist es für Start-ups empfehlenswert von Beginn an eine Strategie zu haben, wie sie mit ihrem Produkt Geld verdienen wollen.

Die Nutzer auf dem Reisemarkt sind ebenso wie Teile der Branche selbst in der Welt der mobilen Lokalisierung angekommen, aber trotzdem bleibt zu bedenken, dass SoLoMo noch in der Beta-Phase steckt.

Mittels Geo-Fences platzierte Angebote können zum Erfolg von Unternehmungen beitragen und bieten in Kombination mit Kredit- oder Kundenkarten eine konkrete Zuordnung des ROI.

Der soziale Aspekt ist und bleibt wichtig, führt aber in einigen Bereichen zu einer Überflutung von Bewertungen und Meinungen, die durch eine vertrauenswürdige Autorität geordnet werden müssen.

Start-ups sollten keine Kopie von Facebook für eine kleine Gruppe entwickeln, sondern fokussieren und möglicherweise langweilige Funktionen effizient umsetzten, die viele andere benötigen. Geoloqi [16] hat sich z.B. auf Themen um Lokalisierung spezialisiert und bietet ein Toolkit an. Das kann hier als Beispiel dienen.