Black Hat SEO, (c) http://www.blackhatseo.com/

Back Hat SEO

Die New York Times berichtete in ihrer gestrigen Ausgabe , was mit Unternehmen passiert, wenn sie eine sogenannte „Black Hat“ Kampagne starten. Das hat das amerikanische Warenhaus JCPenney an der eigenen Website erfahren und muss nun mit den Konsequenzen leben.

Wie schon 2006, als BMW eine derartige Strategie verfolgte, hat Google auch hier die Datenbremse gezogen.

Die amerikanische Kaufhauskette JCPenney hat Anfang Februar für viele Suchwörter bei Google eingegeben wurden, überall den ersten Platz belegt. Hierbei ging es um  die so genannten „organische Ergebnisse“, also solche, die nicht durch Anzeigen auf Google zustande gekommen sind. Es war teilweise egal, ob das Unternehmen wirklich etwas mit dem Wort zu tun hatte oder nicht. Geschafft wurde dieses, durch eine sogenannte „Black Hat“ Kampagne, mit der das Unternehmen nichts zu tun haben will.

Eine „Black Hat“ Kampagne zeichnet sich dadurch aus, dass von vielen verschiedenen Seiten sogenannte Backlinks gebildet werden. Solches Darth SEO steigert der Wert der Seite im Ranking der Suchmaschinen und dadurch wird die verlinkte Seite auf einem hohen Platz innerhalb der Resultate angezeigt. Im Idealfall haben die Seiten, wo der Link gesetzt wurde, einen direkten Bezug zu dem Unternehmen, aber auch Links von Seiten, die nichts damit zu tun haben, werten das eigene Profil auf, solange nur genug gelegt wurden.

Probleme dieser Natur gibt es natürlich auch in Deutschland. Peter Faisst von der Düsseldorfer Agentur „Marketing Factory“ hatte dies erst vor kurzen am Beispiel des Mode-Onlinehandels näher analysiert. Dabei konnte er feststellen, dass prinzipiell Black Hat SEO Methoden sehr wohl auch in Deutschland genutzt werden. So kann man vermuten, dass Shopstyle Backlinks kauft. Diese haben über 100.000 Backlinks von unter 700 Domains.

Allerdings scheint Google in Deutschland noch nicht eingegriffen zu haben. Es ist nicht auszuschliessen, dass die Algorithmen die Google nutzt um unnatürlichen Backlinkaufbau zu erkennen, nur in grossen Masstäben funktioniert und daher auf relativ lokalen Märkten wie im deutschsprachigen Bereich schon nicht mehr so genau Hinweise liefert und Google zum handeln zwinkt.

Es gibt Firmen, die sich auf derartige Kampagnen spezialisiert haben. Wenn Google dahinter kommt, ist es dem Suchmaschinengiganten möglich, das Unternehmen komplett aus seinen Suchresultaten zu illiminieren. So hatte eine Firma im Silicon Valley auf einer Alumni Seite von der Stanford Universität ein entsprechendes Job Angebot veröffentlicht. Dieses muss schlussendlich ein Mitarbeiter von Google gesehen haben, denn das Unternehmen war nach einigen Tagen über die Google Suche nicht mehr zu finden – noch nicht mal mit dem direkten Namen. Es war, als ob es das Unternehmen nie gegeben hätte.

Die Todesstrafe

2006 hat BMW.de eine entsprechende Kampagne durchgeführt, was eindeutig gegen die Geschäftsregeln von Google verstoßen hat. Auch wenn BMW versicherte, dass sie es nicht vorsätzlich getan hätten sondern nur einen guten Platz in der Suche erzielen wollten, wurden sie von Google abgestraft. BBC nannte dieses damals ein „death panelty“, denn die Seite wurde schlicht aus den Suchresultaten gestrichen.

So ziemlich das Gleiche musste JCPenney nun am eigenen Leib erfahren. Innerhalb von zwei Stunden wurden sie von sämtlichen Erstplatzierungen ins Nirvana verbannt. Sobald eine Firma nicht mehr innerhalb der ersten Seite als Ergebnis auftaucht, ist die Chance sehr gering, dass die Menschen dort etwas bestellen oder kaufen. Am 1. Februar war das Unternehmen noch bei 59 Suchbegriffen die Nummer 1. Als dann am 4. Februar Googles Algorithmus in Kraft trat, sank das Unternehmen kontinuierlich im Ranking, sodass es am 10. Februar schlussendlich auf Platz 52 gelandet war.

Nächster Treffer: Forbes

JCPenney steht mit dem Problem nicht allein dar. Forbes hat laut TechCrunch ebenfalls eine Warnung von Google erhalten.Der zuständige Denis Pinsk, wusste nicht weiter und fragte im Google Webmaster Forum nach den Gründen. Ob wie TechCrunch annimmt, sich der Digital Manager von Forbes dumm stellt oder einfach prinzipiell das „bestrafen“ von Google immer undurchsichtiger wird, ist unklar.  Das wird die Entwicklung in den nächsten Wochen und Monaten in Zusammenhang mit der Debatte in Link bzw. Content Farmen und Google-Bestrafungen noch zeigen. Die Bedeutung von Google, auch bei aller Konkurrenz mit Bing, ist immer noch zu wichtig um es zu ignorieren.

Laut einer Studie von Daniel Ruby ist es so, dass das erste Ergebnis, das auf Google angezeigt wird, im Durchschnitt 34% des Traffics erhält, was doppelt so viel ist, wie das Ergebnis, welches als zweites angezeigt wird. Es ist altbekannt, dass derjenige, der nicht mit Google gefunden wird, quasi nicht existiert. Unternehmen, die bei der organischen Suche nicht auf der ersten Seite angezeigt werden, haben eine ebenso geringe Chance. Der Unterschied besteht darin, nach welcher Art von Informationen gesucht wird. Geht es um pure Information, sind die Suchmaschinenergebnisse super. Wird aber nach kommerziellen Begriffen gesucht, gewinnt derjenige, der am besten SEO beherrscht und nicht, was das tatsächlich beste Ergebnis wäre.

Do not play Games with Google

Es ist jedem nur geraten, sich nicht mit dem Suchmaschinengiganten anzulegen, wenn man nicht buchstäblich aus allen Suchergebnissen gelöscht werden will. Da Google die bestmöglichen Resultate anzeigen will, wird jedes mögliche zweifelhafte Vorgehen von Websitebetreibern gnadenlos abgestraft. Und nur weil Google sich nicht öffentlich dazu äußert, bedeutet noch lange nicht, dass sie ständig entsprechende Maßnahmen treffen. Die Frage ist höchstens, wieso gerade jetzt ?

Es ist offensichtlich, dass sich etwas in der Suchmaschinenlandschaft ändert. Zwar gab es schon auf der SES 2010 erste Berichte, dass Google härter bestraft – gerade bei grossen Webseitenbetreibern. Die aktuelle Fälle bei  JCPenney und Forbes bestätigen nur diesen Trend.

Während aktuelle Studien zeigen, dass Bing bei der Suchqualität Google überholt hat, wirft Google gleichzeitig Bing vor, Google-Suchergebnisse in eigene Ergebnisse zu integrieren. Hier gibt es offensichtlich nicht nur zeitliche Zusammenhänge.

Die Auswirkungen  auf die SEO Branche dürften sich in nächster Zeit verstärken, weil Google sich gegen einen neuen-alten Mitbewerber in seinen Kerngeschäft erwehren muss. Die Unsicherheit für Webseitenbetreiber, wer wann wie  und warumbestraft wird dürfte auf jeden Fall zunehmen. (FS/AE)

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