Business kann Sozial sein

Business kann sozial sein

Businessportale gibt es ja so einige. Während in Deutschland und Skandinavien Xing das populärste ist, dominiert im englischsprachigen Raum LinkedIn.

Die aus Frankreich stammende Plattform Viadeo hat nun den Schritt in die USA gewagt. Desweiteren ist auch ein völlig neues Konzept mit Branchout auf Facebook entstanden, was die typischen Plattformen stark unter Druck setzt. Das Silicon Valley Experiment hat sich dazu mit den beiden US-Neugründungen Viadeo und Brachout getroffen. Beide sind in San Francisco ansässig und beide werden durch die technische und neuunternehmerische Szene stark beeinflusst.

LinkedIn und Xing

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Verweildauer auf Linkedin und Xing

LinkedIn und Xing sind die wohl größten und bekanntesten Business Netzwerke im deutschsprachigen Raum. LinkedIn wurde bereits 2003 gegründet und hat nach eigenen Angaben weltweit über 100 Millionen Nutzer. Xing hingegen ist 2006 aus dem europäischen Networkservice OpenBC.com entstanden und zählt 10 Millionen Mitglieder. Der größte Unterschied der Portale liegt in der Ausrichtung auf internationale Nutzer. Während Xing sich eher auf den deutschsprachigen Raum beschränkt und bislang auch keine ernsthaften Ambitionen zeigt, auch auf internationaler Ebene mitspielen zu wollen, ist LinkedIn im englischsprachigen Raum weltweit sehr populär. Ein weiterer Unterschied ist das Premiumpaket, bei Linkedin sind viele der Fuktionen schon im Basispaket enthalten, für die bei Xing bezahlt werden müssen.  Das macht den sinnvollen Nutzen für nicht Premium Mitglieder eher schwierig. Laut Xing internen Daten haben sich aber die Nutzer weltweit gut eine halbe Stunde auf der Plattform aufgehalten während es auf LinkedIn gerade mal 10 Minuten waren.

Gemeinsamkeiten der Plattformenwären eine Forenstruktur, Veranstaltungshinweise, sowie Kontaktmanagement mit der Pflege von Geschäftsontakten. Beide Foren bieten dazu auch noch eine Job-Plattform sowie einen speziellen Zugang für Headhunter an.

Verbreitung von Xing und LinkedIn im deutschsprachingen Raum

Xing LinkedIn
Deutschland > 3,4 Millionen > 1,1 Millionen
Österreich > 0,35 Millionen > 0,1 Millionen
Schweiz > 0,3 Millionen > 0,5 Millionen
Gesamt weltweit 10 Millionen 100 Millionen
Quelle: Networkfinder

 

Viadeo aus Frankreich

Viadeo März 2011

Viadeo März 2011

Es gibt aber noch weitere Plattformen wie die französische Viadeo. Dieses Businessportal ist im romanischen Sprachraum sehr populär, sowie in der asiatischen Welt tonangebend. Auch hier ist nicht ein wirklich nenneswerter Unterschied zu LinkedIn oder Xing zu erkennen.

Entstanden ist dieses Businessportal aus einem Unternehmensgründer Club. Zuerst gab es nur informelle Treffen, bald ein Intranet und später dann das eigentliche Portal. Viadeo versteht sich selber als ein „Business Tool“ so Firmengründer Dan Servaty. Schlussendlich geht es ihm darum, das Portal in jedem Land den typischen Verhaltensweisen und Kulturen anzupassen. So gibt es in den verschiedenen Regionen, spezifische Features, die angeboten werden. In China gibt es den „Business Poke“, in Indien haben die Nutzer Zugang zu freien SMS und ihrem Horoskop während es in Europa exklusive Business Clubs gibt.

Die Entwickler sollen wissen, dass es uns gibt – Dan Servaty

Die Plattform ist Nummer Eins in China mit 5,5 Millionen Nutzern und zweiter in Indien mit 3 Millionen. Auch in Südamerika haben sie bereits 11,3 Millionen Teilnehmer. Der Wachstum ist nicht zu unterschätzen, neben 35 Millionen aktiven Nutzern und einem Wachstum von 700.ooo – 800.000 Nutzern monatlich. Aktiv sind sie bislang in neun verschiedenen Ländern, wobei die neueste Niederlassung die in San Francisco ist. Hierher sind auch gleich beide Firmengründer, Dan Servaty und Thierry Lunati mit ihren Familien hingezogen. Der Grund dafür ist der, „damit die Entwickler hier im Silicon Valley wissen, dass es uns gibt und uns bei der Weiterentwicklung helfen.“

Branchout – ein Zwitter

Ein Mittelding zwischen einem echten Businessportal und einem sozialen Netzwerk hingegen ist Branchout. Sieht es auf den ersten Blick eher wie ein Jobportal wie Monster oder Careerbuilder aus, nutzt es auf den zweiten Blick  jedoch alle wesentlichen Funktionen eines Businessportals um den Freundeskreis als Informationsquelle zu nutzen. Dazu hat es aber keine eigene Plattform geschaffen, sondern nutzt hierbei Facebook, ganz im Sinne von Mark Zuckerberg, der Facebook als Framework für Internetanwendung etablieren will.

Das Konzept von Branchout ist simpel. Sie nutzen die Plattform von Facebook, um dort ihr Jobportal zu etablieren. Die meisten Menschen sind heutzutage bereits auf Facebook und haben dort ebenfalls ihren Lebenslauf eingefügt. Trotzdem ist die Suche nach bestimmten Firmenkontakten nicht möglich, diese Aufschlüsselung fehlte bislang. Für professionelles Netzwerken wird in den USA überwiegend LinkedIn genutzt und in Deutschland Xing. Bisher musste dann die Plattform gewechselt werden, wenn es zum Geschäftlichen kam.

Genau an dieser Stelle setzt Branchout an. Durch eine Applikation wird der Nutzer Mitglied von Branchout. Das Portal lebt vom Interesse und Sharen der Nutzer. Haben zwei Nutzer, die bereits befreundet sind, diese Applikation installiert, kann eine Suche nach den professionellen Daten der eigenen Freunde durchgeführt werden, auch über die Zweit-Verbindungen. (AE)

Lesen Sie im zweiten Teil über die praktischen Auswirkungen und Zukunftsaussichten der Businessportale.

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