Wer spielt auf Facebook?

Veröffentlicht am 29.04.2011 in Social Media von archiv | 0 Kommentare
SVB Genderverteilung weltweit

Facebook: M/F Verteilung

Spiele auf Social Media Plattformen verdrängen zunehmend die traditionellen Online Spiele. Noch vor wenigen Jahren gab es im Wesentlichen nur zwei Möglichkeiten, wie der Computer zum spielen genutzt werden konnte: über oftmals bezahlte Web-basierte Spiele oder eine Installation des Spiels direkt auf dem Computer bzw. Spielkonsole.Nick Berry, von Data Genetics hat den Einfluss von Facebook auf das herkömmliche Nutzerverhalten untersucht.

Drei Kategorien von Spielen

Prinzipiell lässt sich das Spieleuniversum in drei Bereiche aufteilen:

  • Download Spiele
  • Web Spiele
  • Soziale Spiele

Downloadgames sind die jenigen, die auf dem Computer installiert werden müssen. Es ist die älteste Variante der Computerspiele. Windows lieferte von Anfang an kleinere, vorinstallierte Spiele mit seinem Betriebssystem mit. Das beliebteste war und ist  Solitär. Diese Spiele waren immer sehr einseitig und wenig bis gar nicht interaktiv. Die einzige Interaktion bestand oftmals darin, Familienmitglieder aus dem Highscore zu entfernen. Bei den sogenannten MMORPG (Massive Multiplayer Online Roleplaying Game) tritt der User zwar in Interaktion mit anderen, was mit- oder gegeneinander geschehen kann, ist aber immer auf seinen eigenen Computer mit dem installierten Spiel nebst Interface angewiesen. Finanziert wird dieses durch den Verkauf der Software und ggf. einem Beitrag, um online spielen zu können. Zu Anfang kosten diese Spiele oftmals das Dreifache des Preises das von dem nach einem Jahr.

Webgames zeichnen sich dadurch aus, dass sie alleine und online gespielt werden und der Nutzer oftmals nur innerhalb von Wettbewerben in Aktion mit anderen Nutzern trifft. Desweiteren muss sich dazu häufig angemeldet werden und teilweise werden sogar Gebühren erhoben. Dieses Modell finanziert sich überwiegend durch Werbeanzeigen und die kostenpflichtigen Zugänge.

Die neuesten Spiele sind die Social Games. Hierbei setzt der Betreiber auf den viralen Effekt der Social Media Plattform. Gerade auf Facebook boomt der Markt, nahezu täglich kommen neue Spiele auf den Markt. Ob und wie erfolgreich sie sind, hängt von der Verbreitung innerhalb seiner Nutzer ab. Hierbei spielen die Nutzer auf der einen Seite miteinander, indem sie sich gegenseitig nützliche Gegenstände zukommen lassen. Auf der anderen Seite wird auch der Wettbewerb gefördert in Form von Leveln oder bestimmte Ziele zu erreichen. Durch den Verkauf von sogenannten „Micro Transactions“ finanziert sich dieses Modell. Innerhalb der Social Games können Gegenstände oder andere Vorteile gegen einen geringen Geldbetrag erworben werden. Dieser ist immer so niedrig, dass der Nutzer sich keine oder wenige Gedanken darüber macht, zu viel Geld ausgeben zu können.

People love to play Games – Nick Berry

Registrierte Nutzer innerhalb der Sozialen Plattformen, Quelle: Nick Berry

Die meisten Social Games finden auf Facebook, der am stärksten wachsenden Plattform, statt. Inzwischen ist 30% der gesamten online Weltbevölkerung auf Facebook zu finden, was die Plattform, wäre sie ein Land, zum drittgrößten, nach China und Indien machen würde. Zu beobachten ist, dass seitdem sich die Plattform immer mehr zu einer Spieleplattform entwickelt, und dass die Mitgliederzahlen traditioneller Spieleseiten rückläufig ist. Das hat aber nichts damit zu tun, dass die Menschen müde geworden sind, zu spielen. Es hat vielmehr damit zu tun, dass sie nun alle beliebten Spiele auf einer Plattform versammelt sehen und dazu noch mit den eigenen Freunden zusammen spielen können. Mehr als die Hälfte aller Facebooknutzer nutzt die Plattform primär zum spielen.

Wo wird gespielt?

Die 25 am stärksten auf Facebook vertretenen Länder, Quelle Nick Berry

Nick hat hierzu  zwei der erfolgreichsten Facebookspiele untersucht. Das erfolgreiche Spiel Farmville hat 84 Millionen monatlich aktive Nutzer (MAU). Von diesen spielen 32 Millionen mindestens einmal pro Tag  (DAU) was nahezu 40% aller Nutzer ausmacht. Ein weiteres erfolgreiches Spiel, Café World hat 32 Millionen MAU und 11 Millionen DAU.

Desweiteren untersuchte er die Länder, in denen am meisten gespielt wird. Der Tabellenführer ist die USA mit fast 25% von denen die Nutzer desweiteren überwiegend weiblich sind. Das erste europäische Land ist England auf dem dritten Platz mit 4,57% und ebenfalls überwiegend weiblichen Nutzern. Deutschland befindet sich auf dem 11. Platz mit 2,39% und interessanterweise spielen hier überwiegend die Männer.

Eine Frage des Geschlechts?

USA, UK, Australien vs. China, Quelle: Nick Berry

Eine weitere interessante Untersuchung, ist die des Geschlechts. Das Land mit den meisten männlichen Nutzern ist Indien mit über 70%, das femininste die USA mit etwas mehr als 44% männlichen Teilnehmern. Deutschland befindet sich mit einem Männeranteil 51,6% in etwa in der Mitte. Die meisten Teilnehmer beiden Geschlechts in der USA befinden sich in der Altersspanne von 17 – 21 Jahren, das sogenannte College Alter. Außerdem hat die USA desweitern eine fast genauso große Nutzeranzahl in der Altersgruppe von 65 Jahren und mehr. Hierzu stellte er fest, dass Länder, die kulturell und ökonomisch miteinander vergleichbar sind, ein ähnliches Genderprofil vorweisen können. Das von der USA, England und Australien weißt hier eine ähnliche Verteilung auf.

Anhand von diesen Zahlen kann für Deutschland abgeleitet werden, dass die Art der Spiele beide Geschlechter gleichermaßen ansprechen muss, da die Verteilung nahezu gleichwertig ist. Die Zeiten des schnell produzierten Codes sind vorbei. Es geht vielmehr darum, ein gutes Produkt abzuliefern und es ständig zu erweitern um die Nutzer zu halten. Dazu muss der Nutzerkreis ständig im Auge behalten und ausgewertet werden. Denn nur mit einem großen und stabilen Kreis von Fans, kann ein Spiel auf Facebook zum eigenen finanziellen Erfolg werden. (AE)

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